Russe in U-Haft Molotow-Cocktail fliegt auf Lenin-Mausoleum
20.07.2023, 22:17 Uhr Artikel anhören
Immer wieder gut besucht: das Lenin-Mausoleum.
(Foto: picture alliance / Russian Look)
Und ein weiterer Vorfall am Mausoleum von Lenin: Diesmal versucht niemand, dessen Leichnam zu stehlen wie erst im Februar, sondern ein Brandsatz fliegt in Richtung des Grabmals. Der mutmaßliche Werfer wird festgenommen und kommt in Untersuchungshaft.
In Moskau ist ein Mann inhaftiert worden, weil er das Mausoleum Lenins am Roten Platz mit einem Brandsatz angegriffen haben soll. Ein Gericht im Stadtteil Taganski ordnete nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zwei Monate Untersuchungshaft für den Mann an, während dieser auf seinen Prozess wartet. Bei einer Verurteilung drohen dem 37-Jährigen bis zu sieben Jahre Gefängnis für "Hooliganismus".
Laut russischen Medien war der Mann am Montagabend vor dem Mausoleum festgenommen worden, in dem der einbalsamierte Leichnam des Sowjetgründers Lenin aufgebahrt ist. Demnach hatte er zuvor einen Molotow-Cocktail in Richtung des Gebäudes geworfen. Ein Motiv für die Tat nannte das Gericht nicht.
Bereits im Mai hatte ein Mann auf gleiche Weise versucht, das Mausoleum anzugreifen. Im Februar hatte ein Betrunkener versucht, Lenins Leiche zu stehlen. Der Mann war Berichten zufolge über die Absperrungen vor dem Mausoleum geklettert und habe versucht, in das streng bewachte Gebäude vor den Kremlmauern einzudringen. Er sei am Eingang festgenommen worden. Sanitäter stellten bei dem Mann eine geistige Störung aufgrund von Alkoholismus fest.
Das Mausoleum des 1924 gestorbenen Theoretikers des Kommunismus galt zu Sowjetzeiten als wichtige Sehenswürdigkeit, Millionen Menschen besuchten die Gedenkstätte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es Versuche, Lenin in einem normalen Grab zu bestatten. Die Pläne wurden nie umgesetzt.
Die Zukunft des Leichnams des Revolutionärs steht in Russland regelmäßig zur Debatte. Präsident Wladimir Putin sprach sich 2019 gegen eine Beerdigung Lenins aus.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP/dpa