"Das ist humorvoll gemeint" Mülltrennungskampagne in Frankreich erzürnt iranische Regierung
10.01.2025, 04:03 Uhr Artikel anhören
Löst keine Begeisterung beim iranischen Regime aus: die Mülltrennungskampagne im südfranzösischen Béziers.
(Foto: AFP)
Eine Werbekampagne für Mülltrennung in einer französischen Stadt sorgt im Iran für Aufregung. Auf den Plakaten wird das geistliche Oberhaupt Chamenei neben Putin und Kim Jong Un präsentiert. Teheran findet das nicht besonders lustig. Das Regime hat eine Forderung an die Regierung in Paris.
Die humorvoll gedachte Mülltrennungskampagne einer französischen Stadtverwaltung hat zu diplomatischen Verstimmungen mit dem Iran geführt. Städtische Angestellte im südfranzösischen Béziers mussten Plakate von Bussen entfernen, die Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zeigten - unter der Überschrift: "Vergesst nicht, den Müll zu trennen".
"Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, wir wollen kein Risiko eingehen", sagte der Rechtsaußen-Bürgermeister Robert Ménard. Zuvor hatte das iranische Außenministerium die Werbekampagne verurteilt und die französische Regierung aufgerufen, "solche provozierenden Aktionen zu verhindern", wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.
"Das ist humorvoll gemeint, dazu stehe ich", hatte Ménard in einer ersten Reaktion gesagt. Bisherige Werbeaktionen für Mülltrennung hätten wenig Aufmerksamkeit bekommen, deswegen habe er sich zu einer "spektakuläreren" Werbung entschlossen. Er wolle keine Menschen in den Müll befördern, aber bei den drei Abgebildeten handle sich schließlich um "Diktatoren".
"Wir haben die auffälligsten genommen, aber es gibt jede Menge andere", sagte Ménard, der in den 80er Jahren zu den Mitgründern der Organisation Reporter ohne Grenzen gezählt und sich später rechtsextremen Strömungen angenähert hatte. Schließlich entschloss sich der Bürgermeister dann doch, die Plakate entfernen zu lassen. "Wir nehmen das ernst", sagte er zu der iranischen Reaktion. Er wolle mögliche Probleme vermeiden.
Quelle: ntv.de, lme/AFP