Hinguck-Effekt zum CSD München bekommt schwule Ampelmännchen
19.05.2015, 20:46 Uhr
Können sie Fußgänger davon abhalten, bei Rot die Straße zu überqueren?
(Foto: dpa)
Sie halten Händchen oder stehen eng umschlungen: Neben klassischen Ampelmännchen weisen künftig auch schwule, lesbische und heterosexuelle Pärchen Fußgängern in München den Weg. Damit soll der Hinguck-Effekt erhöht werden.
In München leuchten zum Christopher Street Day (CSD) schwule Ampelmännchen und lesbische Ampelfrauen. Das hat der Kreisverwaltungsausschuss gegen die Stimmen der CSU-Fraktion beschlossen, wie ein Rathaussprecher mitteilte. Für die Aktion hatte sich die grün-rosa Rathausfraktion stark gemacht.

Die Scheiben vor den Ampeln sollen immer wieder verwendet werden können - wenn sie nicht geklaut werden.
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Die speziellen Scheiben, die rund um den CSD am 11. Juli an einzelnen Ampeln angebracht werden sollen, kosteten insgesamt rund 10.000 Euro und könnten immer wieder verwendet werden. Wo genau und wie lange sie angebracht werden, ist nach den Angaben noch nicht entschieden.
"Zum diesjährigen CSD werden schwule, lesbische und Hetero-Paarmotive an einigen zentral gelegenen Ampeln aufleuchten", teilte SPD-Stadtrat Christian Vorländer mit. "Das ist ein wichtiges Signal - im wahrsten Sinne des Wortes - gegen Homophobie und für ein buntes und vielfältiges Miteinander."
Wien macht's vor
Die Initiative für die Aktion ging von den Grünen im Stadtrat aus. München nimmt sich damit ein Beispiel an Wien, wo Ampelpärchen - schwul, lesbisch oder hetero - an rund 50 Ampeln künftig den Weg weisen sollen. Anlässlich bevorstehender Events wie dem Eurovision Song Contest und dem Life Ball zugunsten HIV-positiver Menschen will die Stadt damit für mehr Toleranz werben. Auch die Verkehrssicherheit soll mit dem Hinguck-Effekt erhöht werden: Die Stadt will untersuchen, ob die diversen Liebespaare Fußgänger davon abhalten, rote Ampeln zu überqueren.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa