Wütender Aushang geht viral Mutter beschimpft Dieb und bekommt Geld
08.12.2016, 16:30 UhrEine Frau wird in der Berliner U-Bahn beklaut. In einem öffentlichen Aushang beschimpft sie den Dieb zunächst und fordert ihn anschließend auf, ihr wenigstens ihre Papiere wiederzugeben. Der Dieb meldet sich nicht - stattdessen aber zahlreiche Fremde.
Der Blog "Notes of Berlin" hat schon viele Fotos von kuriosen Aushängen aus Berlin veröffentlicht - aber mit diesem Fall erlebt selbst Betreiber Joab Nist noch Neues. Für seine Seite bekam er die Aufnahme eines vor Wut strotzenden Aufrufs zugesandt, in dem eine nach eigenen Angaben Alleinerziehende einen Taschendieb wüst beschimpft.
Neben zahlreichen Kraftausdrücken ist zu lesen: "Es ist Nikolaus und du beklopptes Arschloch meinst, meine Weihnachten extra teuer machen zu müssen indem du mir meine Ausweise und die Fahrkarte für den Dezember klaust." Alleine der Verlust der Fahrkarte für den Monat Dezember bedeute für sie einen Schaden von 140 Euro. Mit dem Ticket fahre sie regelmäßig nach Frankfurt (Oder) und müsse es nun ersetzen.
Die weiterhin gestohlenen 30 Euro Bargeld könne der Täter behalten, aber er solle doch wenigstens Papiere und die Monatskarte für Bus und Bahn zurückgeben. Nach der Veröffentlichung am Dienstag meldeten sich spendenwillige Leser bei Nist, die der Frau helfen wollten. "Ich bin zwar weder der Dieb noch habe ich Hinweise, aber ich finde zu Nikolaus/Vorweihnachtszeit sollte man sich nicht so ärgern müssen. Daher würde ich Sabine gerne 200 Euro zum (verspäteten) Nikolaus schenken", wendet sich ein Spender an den Blog.
"Dafür liebe ich das Internet"
Bislang seien bei Nist 750 Euro eingegangen. Und es gebe noch immer neue Zuschriften. Nist steht in Kontakt zu der Betroffenen. "Sie will gar nicht so viel Geld", sagte Nist. Aber sie wolle die gestohlenen Dinge ersetzen. Der Überschuss soll nach ihrem Wunsch einer Mütterinitiative zugutekommen. "Dafür liebe ich das Internet", kommentierte eine Nutzerin.
Eine Frage blieb offen: Mangels der Daten des mutmaßlichen Opfers sei nicht zu prüfen, ob es den Diebstahl wirklich gegeben hat, hieß es bei der Polizei.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa
 
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                            