Ansteckung mit Hepatitis C Narkosearzt soll Patienten infiziert haben
16.10.2018, 21:19 Uhr
In der Donau-Ries Klinik soll ein Arzt bei Operationen Patienten infiziert haben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Es ist ein ungeheurer Vorwurf: Ein Narkosearzt soll mehrere Personen mit Hepatitis C angesteckt haben. Hunderte Patienten sind aufgefordert, sich bei ihrem Hausarzt testen zu lassen.
Im schwäbischen Donauwörth soll ein Narkosearzt mindestens fünf Menschen mit Hepatitis C infiziert haben. Die Staatsanwaltschaft Augsburg leitete gegen den Mediziner deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung ein, wie ein Sprecher sagte. Die Ermittlungen stünden allerdings noch ganz am Anfang.
Die Fälle sollen sich in der kommunalen Donau-Ries-Klinik ereignet haben, der Verdacht besteht seit der vergangenen Woche. Die Klinik grenzte den Zeitraum möglicher Infektionen durch den seit Mai nicht mehr in dem Krankenhaus arbeitenden Arzt auf den Zeitraum vom 22. November 2016 bis zum 24. April 2018 ein.
In diesem Zeitraum habe der Mann insgesamt 693 Patienten narkotisiert. Diese sollten noch in dieser Woche schriftlich aufgefordert werden, sich von ihrem Hausarzt untersuchen zu lassen. Unklar ist noch, wie der Arzt die Patienten angesteckt haben soll und ob er dies vorsätzlich oder fahrlässig tat. Da eine Ansteckung unter gewöhnlichen Umständen eher unüblich sei, werde nun ärztliches Fehlverhalten geprüft. Der Mediziner soll früher selbst infiziert gewesen sein.
Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch ein auf dem Blutweg übertragenes Virus verursacht wird. Eine Erkrankung nimmt meist einen chronischen Verlauf mit schweren Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs sowie mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit. Das Kreisgesundheitsamt in Donauwörth betonte allerdings, dass die Krankheit "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vollständig heilbar" sei.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa