Panorama

Opfer sind Straßenkinder Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Blauhelme

In ähnlichen Fällen stehen Soldaten aus Frankreich, dem Tschad und aus Äquatorialguinea unter Verdacht.

In ähnlichen Fällen stehen Soldaten aus Frankreich, dem Tschad und aus Äquatorialguinea unter Verdacht.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Zentralafrika werden erneut Missbrauchsvorwürfe gegen UN-Blauhelme laut: Opfer sind wieder Kinder. Vergewaltigt von Männern, die von der Weltgemeinschaft gesandt wurden, um den Frieden zu sichern und die Bevölkerung zu schützen.

Gegen UN-Blauhelmsoldaten in Zentralafrika gibt es neue Missbrauchsvorwürfe. Wie UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York mitteilte, hat die UN-Friedensmission in Zentralafrika das betreffende Truppenstellerland über den Vorwurf informiert, dass einige seiner Soldaten Straßenkinder in der Hauptstadt Bangui vergewaltigt hätten. Das Land, aus dem die verdächtigten Soldaten stammen, wurde nicht genannt. Nach Angaben eines UN-Vertreters handelt es sich um einen afrikanischen Staat.

Wenn die Anschuldigungen zutreffen, wäre dies ein "schwerwiegender Verstoß gegen die UN-Prinzipien und gegen den Verhaltenskodex der Friedenstruppen", erklärte Dujarric. Das "Mitgliedsland" werde aufgefordert, rasch "angemessene Strafmaßnahmen" zu treffen.

Es ist bereits das dritte Mal in jüngster Zeit, dass Missbrauchsvorwürfe gegen ausländische Soldaten, darunter Blauhelme, erhoben werden. So forderte Minusca Marokko auf, gegen einen Soldaten zu ermitteln, der ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt haben soll.

Sex für Essen oder Geld

Mehrere Kinder hatten zudem laut einem UN-Bericht ausgesagt, zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 Opfer sexueller Gewalt am Flughafen der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui geworden zu sein, der damals von französischen Soldaten gesichert wurde.

Die Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren sollen gegen Essen oder Geld zu Sex gezwungen worden sein. Außer 14 französischen Soldaten werden auch mehrere Soldaten aus dem Tschad und aus Äquatorialguinea verdächtigt. Der Fall kam nur durch einen Bericht des "Guardian" vom April an die Öffentlichkeit.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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