Panorama

Impfung mit Astrazeneca? Nguyen-Kim: Ich würde nicht zögern!

Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim würde sich sofort mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen lassen.

Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim würde sich sofort mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen lassen.

(Foto: Linda Meiers/WDR/dpa)

Der Impfstoff von Astrazeneca wurde zwar von der Ständigen Impfkommission empfohlen, dennoch geriet er in die Negativ-Schlagzeilen. Nun bekommt das Produkt eine prominente Fürsprecherin.

Die mehrfach ausgezeichnete TV-Moderatorin, Wissenschaftsjournalistin und promovierte Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim würde sich sofort mit Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen lassen. "Wenn es heißt: Keine Impfung oder Astrazeneca, dann ist das überhaupt keine Frage. Ich würden nicht zögern", sagte die 33-Jährige, die auf Youtube und im Fernsehen einem Millionenpublikum wissenschaftliche Zusammenhänge erklärt.

"Wir sind überhaupt nicht in irgendeiner Situation, gerade mit den Mutanten, uns da solche Luxusprobleme selbst zu machen." Andere Länder wünschten sich, sie hätten den Impfstoff, sagte die Youtuberin ("maiLab") und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. "Jetzt liegen da bei uns irgendwo Impfdosen rum. Das ist unglaublich." "Habe ich je den Arzt gefragt, bevor ich meinen Arm für die Tetanus-Spritze frei gemacht habe, welcher Impfstoff das ist, von welchem Hersteller und zu wie viel Prozent er wirkt?", fragte Nguyen-Kim, die auch Autorin ist.

"Mir fällt ein Stein vom Herzen, sobald meine Eltern geimpft sind, auch wegen unserer kleinen Tochter." Ihre Eltern seien auch unsicher gewesen. Sie habe ihnen geraten: "Ihr nehmt den Impfstoff, den ihr angeboten bekommt. Das ist eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission."

"Jeder Hinweis wurde zur Schlagzeile"

Es sei gut, wenn Menschen das hinterfragten und sie verstehe auch die Verunsicherung. "Bei Astrazeneca wurde aber jeder kleiner Hinweis zur Schlagzeile", stellt die "Journalistin des Jahres 2020" fest. "Und es ist schwierig, wenn man sich sonst auch nicht mit der Sicherheit von Impfstoffen beschäftigt und damit, was es heißt, wenn die Ständige Impfkommission einen Impfstoff empfiehlt", sagte Nguyen-Kim. "Es ist einfach eine sehr durchwachsene mediale Zeit."

Der Impfstoff von Astrazeneca bietet nicht so hohen Schutz wie die Produkte von Biontech oder Moderna - daher ließen manche Impfberechtigte ihre Impftermine verstreichen. Die Organisation der Impfungen steht seit Langem in der Kritik. Seit mehreren Wochen wächst die Zahl der täglichen Impfungen nur geringfügig. Mit der Ankunft von mehr Impfstoffen rechnen die Bundesländer bis Anfang April mit einem deutlichen Fortschritt bei den Impfungen gegen das Coronavirus.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen