Warme Tage stehen an Nur etwas Saharastaub trübt das sonnige Wochenende
20.03.2025, 13:05 Uhr Artikel anhören
Die Frühlingsmarke von 15 Grad wird fast überall in Deutschland erreicht.
(Foto: dpa)
Passend zum Frühlingsbeginn klettern die Temperaturen am Wochenende nach oben. Trotz teils getrübter Aussicht durch Saharastaub sollte die Sonne genossen werden, bevor sie sich nächste Woche zurückzieht. Dann folgt tatsächlich auch etwas Regen, den die Pflanzen dringend benötigen.
ntv.de: Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang hat sich der Lenz zurückgemeldet. Wie lange können wir ihn denn dieses Mal genießen?
Martin Pscherer: Die hohen Temperaturen bleiben uns noch ein paar Tage erhalten. Bis einschließlich des kommenden Wochenendes liegen sie verbreitet um die Frühlingsmarke von 15 Grad. Den Höhepunkt erwarten wir am morgigen Freitag. Dann legen sie im Vergleich zu heute sogar noch zu und klettern am Rhein bis auf 22 Grad. Eventuell wird es örtlich noch wärmer. Das hängt aber davon ab, wie gut sich die Sonne noch durchsetzen kann. Und da sind wir schon bei den ersten Einschränkungen. Denn so strahlend schön wie die letzten Tage bleibt es leider nicht. Morgen ziehen bereits in den Südwesten erste dichtere Wolken. Und die breiten sich ab Samstag weiter aus. Auch Saharastaub kann die Sonne vielerorts eintrüben und milchig erscheinen lassen.
Saharastaub?
Ja, genau. Die hohen Temperaturen haben wir nämlich einer kräftigen Südströmung zu verdanken, die warme Luft aus Nordafrika über das Mittelmeer bis zu uns führt. Und diese Luft hat eben auch den Staub aus der Sahara mit im Gepäck.
Bleibt es denn trocken?
Nein, nicht überall. Ab Samstag müssen wir auch mit etwas Regen rechnen. Zuerst, vor allem in den westlichen Regionen, am Sonntag steigt auch im Osten das Schauerrisiko. Örtlich sind zudem einzelne Gewitter möglich. Und mit den Schauern wird teilweise auch der Saharastaub aus der Luft gewaschen, was sich an feinen Sandablagerungen auf den Böden und Autos bemerkbar machen kann, auch bekannt unter dem Begriff "Blutregen". Alles zusammengefasst gilt es also vor allem den Freitag ausgiebig zu genießen, denn der wird am wärmsten und beschert uns auch noch am meisten Sonne. Was die Sonne betrifft, sind wir im Übrigen schon sehr verwöhnt in diesem Jahr. Nach den überdurchschnittlich sonnigen Monaten Januar und Februar hat auch der März sein Soll schon überschritten. Und das bereits nach ungefähr der Hälfte des Monats.
Und wie geht es nach dem Wochenende weiter?
Im Laufe der kommenden Woche zieht sich der Frühling auch temperaturmäßig wieder zurück. Nach stellenweise noch bis zu 17 Grad am Montag wird dann schrittweise kühler, mit Werten um 10 Grad. Zwar nicht richtig kalt, aber eben auch nicht frühlingshaft. Dazu überwiegt wechselhaftes Wetter mit weiteren Schauern.
Hat der Regen nicht auch etwas Gutes nach den trockenen letzten Wochen?
Auf jeden Fall. Gerade jetzt, wo die Wachstumsphase der Natur beginnt, benötigen die Pflanzen viel Wasser, damit nicht schon die ersten Triebe vertrocknen. Das betrifft genauso die Landwirtschaft, die jetzt die ersten Gemüsesorten pflanzt. Vor einem Jahr hatten die Bauern übrigens genau das gegenteilige Problem und konnten die Felder wegen zu viel Regen nicht beackern. Auch die Waldbrandgefahr ist regional schon deutlich erhöht und wird mit dem angekündigten Regen gelindert. Und alle Pollengeplagten werden die nasse Witterung ebenfalls begrüßen.
Endlich Regen bei uns – wie sieht die Situation in Südeuropa aus?
Dort sieht es in vielen Ländern ganz anders aus. Vor allem Spanien und Portugal haben aktuell mit zu viel Regen zu kämpfen. Denn während sich die Situation in Italien nach den Überschwemmungen der letzten Woche vorübergehend beruhigt hat, bringt ein kräftiges Tief der Iberischen Halbinsel in den nächsten Tagen weitere Regengüsse, Gewitter und zeitweise auch schweren Sturm bis Orkanböen. Bis Sonntag können zu den bisher gefallenen Regenmengen regional rund 100 Liter pro Quadratmeter dazukommen, örtlich sogar deutlich mehr und es drohen auch hier weitere Überschwemmungen und Erdrutsche.
Ist bei uns denn auch in den nächsten Wochen und Monaten nennenswert Regen in Sicht oder bleibt die wechselhafte nächste Woche eher die Ausnahme?
Das wird von den Langfristmodellen noch recht unterschiedlich gesehen. Es gibt Ansätze, die nicht nur einen zu trockenen Frühling prognostizieren, sondern auch den Sommer zu trocken ausfallen lassen. Das teilen zum Glück nicht alle Modelle. Andere sagen eher durchschnittlich bis überdurchschnittlich nasse Monate vorher. Das bringt vielleicht nicht den schönsten Sommer, dafür aber auch keine Dürre mit sich. Die Unsicherheiten sind also noch groß, und der Blick auf das Wetter bleibt weiterhin spannend.
Quelle: ntv.de