Panorama

"Dummheit in Reinform" Paar mit Baby löst durch Gipfelbesteigung Empörung aus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bergsteiger_Eltern.jpg

In Polen versucht ein Paar mit einem Baby bei winterlichen Verhältnissen einen Berggipfel zu besteigen. Oben angekommen stellen sie fest, dass der Abstieg nicht mehr möglich ist. Ihr Verhalten löst eindeutige Reaktionen aus.

Ein Paar aus Litauen wollte mit seinem neun Monate alten Baby bei Eis und Schnee Polens höchsten Berg besteigen und ist dabei in Not geraten. Ein polnischer Bergführer brachte das Baby in Sicherheit, wie mehrere polnische Medien berichteten. Auch die Eltern konnten anschließend sicher vom Gipfel absteigen.

Bergführer und Rettungskräfte hätten das Paar vor schlechter Sicht, Schnee und vereisten Wegen gewarnt, schildert der Bergführer Szymon Stoch dem Portal Tatromaniak. Trotzdem seien die beiden bei dem Plan geblieben, den knapp 2500 Meter hohen Gipfel des Bergs Rysy in der Hohen Tatra an der polnisch-slowakischen Grenze zu besteigen. Dabei hätte das Paar nicht einmal Steigeisen dabeigehabt, sondern nur leichte Spikes für die Schuhe.

Ein Video, das auf Facebook veröffentlicht wurde, zeigt die Mutter und den Vater mit dem vor dem Bauch geschnallten Baby, wie sie sich mit Mühe eine vereiste Stiege in der zerklüfteten Bergwand hocharbeiten.

Doch einmal auf dem Gipfel angekommen, kam das Paar nicht wieder herunter. Die Eltern hätten andere Bergsteiger gebeten, ihnen ihre Steigeisen zu leihen, berichtete Stoch. Diese hätten aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Als er dem litauischen Paar anbot, die Bergwacht für einen Rettungseinsatz zu alarmieren, hätten die beiden abgelehnt: Sie hätten keine entsprechende Versicherung abgeschlossen.

Am Ende entschied sich Stoch, das Baby selbst an einen sicheren Ort zu bringen. Die Eltern schafften den Abstieg allein. Die Eltern verteidigten ihr Vorgehen gegenüber dem Portal Zmones.lt. "Wir haben mit unserem Kind bereits viele Gipfel bestiegen, das war nicht unsere erste Bergtour. Aus Sicherheitsgründen bot einer der Bergführer beim Abstieg an, unser Kind ein kurzes Stück zu tragen", erklärte das Paar. Diese habe das Kind aber nur "einige hundert Meter" getragen.

Der Bericht und die Bilder sorgten im Netz für Empörung über das Verhalten der Eltern, wie das Portal Onet schrieb. "Eltern mit Stroh im Kopf" und "Dummheit in Reinform" schrieben einige Nutzer. Auch der Ruf nach dem Familiengericht und eine Meldung an die Behörden wurden laut.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen