Panorama

Blutiges Spektakel in SpanienPamplona eröffnet umstrittene Stierhatz

06.07.2018, 17:01 Uhr
Spanier-feiern-den-Start-zum-Sanfermin-Festival-mit-den-traditionellen-Encierro-Stierlauf
Spanier feiern den Start zum «Sanfermin»-Festival mit den traditionellen «Encierro»-Stierlauf. (Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa)

Der Stierlauf gehört seit Jahrhunderten zur Tradition von Pamplona. Auch dieses Jahr müssen sich wieder etliche Bullen der blutigen Hatz stellen. Die Einwohner lassen sich ihr jährliches Fest dagegen auch von Protesten nicht vermiesen.

Mit der Eröffnungsrakete "Chupinazo" ist der Startschuss für die diesjährigen Stierläufe im nordspanischen Pamplona gefallen. Tausende Menschen feierten am Freitagmittag vor dem Rathaus im Zentrum der Stadt den Beginn des "Sanfermines"-Festes, das US-Schriftsteller Ernest Hemingway einst mit seinem Roman "Fiesta" berühmt gemacht hat. Sie waren traditionell in weiße Hemden gekleidet und hatte rote Halstücher in den Händen.

Die erste Stierhatz findet trotz Protesten von Tierschützern am Samstag statt. Erst am Donnerstag hatten sich rund 100 Aktivisten der Organisationen Peta und AnimaNaturalis mit Stiermasken verkleidet vor dem Rathaus versammelt. Sie hielten Plakate mit der Aufschrift "Stoppt Stierkämpfe" in die Höhe. Gleichzeitig zündeten sie bengalische Lichter und erzeugten roten Rauch, der das Blut der rund 20.000 Stiere symbolisieren sollte, die jährlich in Spanien bei den jahrhundertealten Veranstaltungen getötet werden.

Beim "Sanfermines"-Fest werden traditionell acht Tage lang jeweils sechs zum Teil über 600 Kilogramm schwere Kampfbullen von vielen hundert Männern und auch von einigen Frauen für die allabendlich stattfindenden Stierkämpfe durch die engen Gassen in die Arena gejagt. Bei den Mutproben der Läufer über die 875 Meter lange Strecke werden jedes Jahr dutzende Menschen verletzt. Das letzte Opfer unter den Läufern starb im Jahr 2009.

Quelle: lle/dpa

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