Panorama

"Der erste Dollar-Billionär" Papst kritisiert Top-Gehälter und nennt Elon Musk als Beispiel

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Robert Francis Prevost fühlt sich laut eigener Aussage als Papst gefordert, aber nicht überfordert.

Robert Francis Prevost fühlt sich laut eigener Aussage als Papst gefordert, aber nicht überfordert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Nach vier Monaten im Amt gibt Papst Leo sein erstes längeres Interview. In dem Gespräch äußert der Pontifex seine Unzufriedenheit über ausufernde Managergehälter. Als Negativ-Beispiel nennt das Kirchenoberhaupt dabei Tesla-Chef Elon Musk.

Papst Leo hat die aus seiner Sicht überzogenen Gehälter von Top-Managern scharf kritisiert und dabei auf den Vergütungsplan für Tesla-Chef Elon Musk verwiesen. "CEOs, die vor 60 Jahren vielleicht vier- bis sechsmal so viel verdienten wie die Arbeiter, verdienen jetzt 600-mal so viel", sagte Leo in seinem ersten Medieninterview, aus dem die katholische Nachrichtenseite "Crux" Auszüge veröffentlichte.

"Gestern gab es die Nachricht, dass Elon Musk der erste Dollar-Billionär der Welt sein wird", sagte er weiter. "Wenn das das Einzige ist, was noch einen Wert hat, dann haben wir ein großes Problem." Das Interview wurde den Angaben zufolge Ende Juli für eine noch zu veröffentlichende Biografie geführt.

Zudem warf der Papst den Vereinten Nationen vor, nicht mehr in der Lage zu sein, eine wirksame multilaterale Diplomatie zu fördern. "Die Vereinten Nationen haben, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, ihre Fähigkeit verloren, Menschen bei multilateralen Themen zusammenzubringen", sagte Leo. Zu seiner neuen Rolle erklärte er: "Der völlig neue Aspekt dieser Aufgabe ist, auf die Ebene eines Weltenlenkers geworfen zu werden." Er fühle sich gefordert, aber nicht überfordert.

Der aus den USA stammende Leo, mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, war im Mai von den Kardinälen zum ersten US-Papst und Nachfolger von Papst Franziskus gewählt worden. Zuvor war er viele Jahre Missionar in Peru und leitete bis Anfang 2023 das Bistum Chiclayo im Norden des Landes. In seinen ersten vier Monaten hat Leo bisher kein größeres Interview gegeben. Kürzlich beantwortete er lediglich TV-Sendern einige Fragen im Vorbeigehen.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa

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