Schluss mit dem Gedaddel Paris beschließt Handyverbot an Schulen
30.07.2018, 21:35 Uhr
Für viele Kinder und Jugendliche eine willkommene Ablenkung: Handys in der Schule.
(Foto: dpa)
Da dürften manche deutsche Lehrer neidisch werden. In Frankreichs Schulen gilt in Kürze ein Handyverbot - per Gesetz von der Nationalversammlung verordnet. Es betrifft Kinder und Schüler im Alter von drei bis 15 Jahren.
Das französische Parlament hat ein gesetzliches Handyverbot an Frankreichs Schulen beschlossen. Liberale und Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche stimmten in letzter Lesung in der Nationalversammlung für die Regelung, während Vertreter linker und konservativer Parteien sich enthielten. Die Initiative war ein Wahlkampfversprechen von Präsident Emmanuel Macron. Die Opposition sieht darin eine Scheinlösung.
Das Handyverbot wird an Vorschulen, Grundschulen und weiterführenden Schulen gelten. Es betrifft demnach Kinder und Schüler im Alter von drei bis 15 Jahren. Französische Gymnasien (Lycées) haben die Möglichkeit, ebenfalls ein Handyverbot einzuführen, sind aber nicht dazu verpflichtet.
Bildungsminister Jean-Michel Blanquer begründete den Schritt im vergangenen Jahr unter anderem mit einer besseren Konzentrationsfähigkeit der Schüler. "So können sich die jungen Menschen wieder besser konzentrieren, sie spielen wieder auf dem Schulhof, anstatt Videos zu gucken."
Seit 2010 gilt in Frankreich bereits ein Gesetz, das die Handynutzung während des Unterrichts verbietet. Die neue Regelung sieht ein Komplettverbot internetfähiger Geräte wie Handys, Tablets und Smartwatches in allen Räumlichkeiten und bei schulischen Aktivitäten auch außerhalb des Schulgebäudes vor. Ausnahmen gibt es für den Gebrauch für den Unterricht selbst sowie für Kinder mit einer Behinderung.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP