Paris lässt die Hüllen fallen: In der Stadt der Liebe können Menschen, die gerne nackt sind, ab sofort einfach in den Park gehen. Voyeure sind strengstens verboten.

2,6 Millionen Nudisten gibt es in Frankreich. Für die Freunde der Freikörperkultur stehen mehr als 460 Bereiche bereit, doch ausgerechnet die Stadt der Liebe verweigerte sich bislang den Nackedeis. Das ändert sich nun. Heute eröffnete in Paris der erste Nudisten-Park.

Wie der britische "Guardian" berichtet, gibt es im "Bois de Vincennes Park" im Osten der Stadt ab sofort einen abgegrenzten, knapp 7500 Quadratmeter großen Bereich, in dem die Pariser ihre Hüllen fallen lassen dürfen. "Die Schaffung der FKK-Zone ist Teil unserer weltoffenen Version für die Nutzung öffentlicher Bereiche," erklärt Penelope Komites, die für die städtischen Parks der französischen Hauptstadt verantwortlich ist.

Die Weltoffenheit übt Paris zunächst allerdings nur auf Probe: Wenn es im Oktober wieder kälter wird, soll der Nudisten-Park erst einmal geschlossen werden. Ob es im kommenden Jahr eine weitere "Nackt-Saison" geben wird, ist den Angaben zufolge noch unklar.

Damit es nicht zu peinlichen Missverständnissen kommt, weisen Schilder auf die nackten Parkbesucher hin. Die Verantwortlichen betonen zudem, dass weder Voyeurismus noch Exhibitionismus toleriert werden. "Es ist eine wahre Freude und eine weitere Freiheit für Nudisten," so Julien Claude-Penegry, Mitglied der Pariser FKK-Gesellschaft. Er geht davon aus, dass Tausende Menschen aus der Region das Angebot in Paris nutzen werden.

Frankreich ist das weltweit beliebteste Land der Nudisten. In Paris gibt es jedoch bisher nur ein Schwimmbad im Osten der Stadt. Mit einem Bereich unter freiem Himmel folgt Paris nun einem Großstadt-Trend: Auch in München, Berlin und Barcelona gibt es Treffs für Freunde der Freikörperkultur.