Panorama

Ausnahmezustand in Hamburg Passagiere schildern Flughafen-Evakuierung

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Ein bewaffneter Mann entführt seine Tochter und stürmt das Rollfeld des Hamburger Flughafens. Die Behörden evakuieren das Gelände. Startbereite Maschinen müssen geräumt werden. Passagiere erzählen, wie sie die Situation erlebt haben.

"Beängstigend", "gruselig" - so schildern Passagiere, die wegen der bewaffneten Geiselnahme auf dem Gelände des Hamburger Flughafens aus ihren Maschinen geholt wurden, ihre Eindrücke. Eine junge Frau, die am Samstagabend nach Mallorca fliegen wollte, sagte: Sie habe ein Feuer gesehen und erst gedacht, das werde schnell wieder gelöscht. Dann habe sie gehört, es gebe einen Amoklauf, das sei schon gruselig gewesen.

Tatsächlich hatte ein bewaffneter Mann gegen 20.00 Uhr mit einem Auto ein Tor des Flughafens durchbrochen, laut Polizei in die Luft geschossen und aus seinem Auto heraus Brandflaschen geworfen, die auf dem Vorfeld Feuer auslösten. Mit im Auto befand sich laut Polizei die vierjährige Tochter des Mannes. Der Airport wurde weiträumig gesperrt, alle Passagiere wurden aus den Flugzeugen geholt.

Eine andere Frau, die ebenfalls nach Mallorca fliegen wollte, sagte, sie habe nur ihre Handtasche mitnehmen dürfen, als das Flugzeug geräumt wurde. Alle hätten sich dabei ruhig verhalten, aber es sei auch beängstigend gewesen, weil man nicht wusste, was los war. Eine Passagierin schilderte, dass sie beim Einsteigen gesehen habe, dass es auf dem Vorfeld brannte. Zwei Minuten vor dem geplanten Start sei dann die Durchsage gekommen: "Verlassen Sie bitte ruhig das Flugzeug". Dann hieß es plötzlich, alle sollten sich jetzt beeilen.

Auf der Homepage des Flughafens hieß es am Samstagabend: "Aufgrund einer bundespolizeilichen Maßnahme sind zurzeit keine Starts und Landungen möglich." Einer Sprecherin zufolge wurden mehrere Maschinen geräumt. Die Passagiere aus den evakuierten Flugzeugen, insgesamt 3200, wurden in ein nahe gelegenes Hotel gebracht.

Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden. Die erwarteten Flüge kämen unter anderem aus Hurghada, Agadir, Malaga oder Lissabon, hieß es.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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