Ungewöhnliche Landung in der Südsee: Ein Flugzeug mit Dutzenden Passagieren an Bord setzt neben einer Pazifikinsel im Wasser auf. Mit Booten eilen Einheimische den Fluggästen zu Hilfe. Kurz darauf versinkt die Maschine im Meer.

Auf einer abgelegenen Insel im Pazifik hat ein Passagierjet mit 47 Menschen an Bord die Landebahn verpasst. Die Maschine der Fluggesellschaft Air Niugini ging stattdessen gegen 9.30 Uhr Ortszeit etwa 150 Meter von der Piste entfernt in der Lagune des Kleinstaats Chuuk nieder.

Größere Verletzungen bei den Insassen gab es nach ersten Angaben des Flughafens keine. Ein Zeuge berichtete der Zeitung "Pacific Daily News" allerdings von Verletzten mit gebrochenen Armen und Beinen. Mehrere Passagiere wurden zur Untersuchung in eine Klinik gebracht.

Warum die Maschine im Wasser landete, ist bislang unklar - möglicherweise wegen eines Notfalls, wegen eines Pilotenfehlers oder aus anderen Gründen. Die Boeing 737-800 mit 36 Passagieren und elf Besatzungsmitgliedern schwamm nach der missglückten Landung in der Lagune.

Mit mehr als einem Dutzend Booten waren Einheimische damit beschäftigt, die Insassen aus dem Wasser zu ziehen. Während der Evakuierung soll das eindringende Wasser im Inneren der Kabine schnell gestiegen sein. Als die letzten Passagiere das Flugzeug verließen, hätte das Wasser bereits etwa hüfthoch zwischen den Sitzen gestanden, berichteten Augenzeugen. Kurz darauf versank der Flieger bis zum Dach im Meer.

Chuuk gehört zu den Föderierten Staaten von Mikronesien, einem Zusammenschluss vieler Inseln mitten im Pazifik mit nur etwas mehr als 100.000 Einwohnern. Flug PX73 kam aus Pohnpei, einem anderen Staat Mikronesiens. Der Flughafen von Chuuk liegt im Nordosten der Hauptinsel Weno unmittelbar an der Küste. Weno selbst liegt inmitten eines rund 50 Kilometer breiten Atolls.

Die abgelegene Inselgruppe befindet sich rund 3400 Kilometer südöstlich von Japan. Bis nach Papua Neuguinea sind es rund 1500 Kilometer. Hawaii liegt rund 5800 Kilometer weiter östlich.

Einer der Passagiere, Bill Jaynes, sagte den "Pacific Daily News": "Ich dachte, wir hätten hart aufgesetzt. Und dann habe ich ein Loch in der Seite gesehen, durch das Wasser hereinkam. Und da dachte ich: So sollte das nicht sein." Eine Stunde nach der Bruchlandung versank die Maschine vollständig im Wasser.