Mindestens 18 Tote Pilger geraten im Bahnhof von Neu-Delhi in Panik
16.02.2025, 08:05 Uhr Artikel anhören
An dem Bahnhof herrschte extremes Gedränge.
(Foto: AP)
Zahlreiche Menschen drängen sich auf dem Bahnhof von Neu-Delhi, um zum größten religiösen Fest der Welt, dem Kumbh Mela, zu fahren. Dann bricht unter den Reisenden Panik aus. Mindestens 18 Menschen sterben.
In Indien sind mindestens 18 Menschen bei einer Massenpanik im Hauptbahnhof von Neu-Delhi ums Leben gekommen, 15 weitere wurden verletzt. Dies bestätigte die Ministerpräsidentin des Territoriums der Hauptstadt Indiens, Atishi Marlena Singh, am frühen Sonntagmorgen gegenüber Reportern.
Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend, als viele Pilger auf zwei Bahnsteigen warteten, um in Züge zum hinduistischen Maha-Kumbh-Festival nach Prayagraj zu steigen. Unter den Todesopfern waren auch zehn Frauen und drei Kinder, wie lokale Medien berichteten. Verschiedene indische Medien zeigten Bilder und Videos von den Menschenmengen, die sich nach dem Vorfall am Bahnhof übereinander drängten, während die Polizei und Hilfsteams sich bemühten, das Chaos aufzulösen.
Auch der indische Ministerpräsident Narendra Modi und einige andere Minister bestätigten den Vorfall und drückten bereits ihr Mitgefühl aus: "Ich bin bestürzt über die Massenpanik im Bahnhof von Neu-Delhi. Meine Gedanken sind bei all jenen, die ihre Angehörigen verloren haben", schrieb Modi auf X. Indiens Innenminister Amit Shah schrieb in einem Beitrag auf X, er habe mit dem Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw gesprochen und sich ein Bild von der Lage gemacht. Eine Untersuchung des Vorfalls sei nun angeordnet worden.
Immer wieder Unglücke
Im Zusammenhang mit dem Kumbh Mela, dem größten religiösen Fest der Welt, war es bereits Ende Januar zu einer Massenpanik mit mindestens 30 Toten gekommen. An einem der wichtigsten Tage des Festes waren am diesjährigen Austragungsort Prayagraj in Nordindien zudem rund 90 weitere Menschen verletzt worden.
In Prayagraj, am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna, werden für den gesamten Zeitraum des Kumbh Mela in diesem Jahr 400 Millionen Pilgerinnen und Pilger erwartet. Das seit Jahrhunderten gefeierte Fest begann in diesem Jahr am 13. Januar und dauert bis zum 26. Februar. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt an dem Zusammenfluss noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati. Wegen des Risikos von tödlichen Unfällen in den Menschenmassen hat die Polizei in diesem Jahr unter anderem hunderte Kameras auf dem Festgelände sowie den Zufahrtswegen aufgestellt.
Schon zuvor hatte es bei dem Hindu-Fest Unglücke gegeben: Im Jahr 1954 starben mehr als 400 Menschen an einem einzigen Tag des Festes. 36 Menschen wurden im Jahr 2013 zu Tode gequetscht, auch damals fand das Kumbh-Mela-Fest im nordindischen Prayagraj statt.
Quelle: ntv.de, sba/rts/AFP