Zwei Großeinsätze in Brandenburg Polizei beendet vorerst Suche nach Überresten von Rebecca
21.10.2025, 16:51 Uhr Artikel anhören
Die Polizei sucht auch mit Hilfe eines Baggers nach möglichen Überresten der vermissten Rebecca
(Foto: picture alliance/dpa)
Vor mehr als sechs Jahren verschwindet die damals 15-jährige Rebecca spurlos. Die Polizei in Brandenburg durchsucht in den vergangenen Tagen zwei verdächtige Grundstücke. Die Staatsanwaltschaft äußert sich bisher nicht dazu, ob mögliche Beweismittel gefunden wurden.
Die Polizei in Brandenburg hat ihre Suche nach Beweismitteln im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln vorerst beendet. Ob der Einsatz in den nächsten Tagen fortgesetzt wird, lässt Michael Petzold, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, zunächst offen. Weitere Details wolle die Staatsanwaltschaft aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht kommunizieren.
Am Montag hatten rund 115 Beamte der Polizei und des Bundeskriminalamts das Grundstück der Großmutter des verdächtigen Schwagers in Tauche im Landkreis Oder-Spree durchsucht. Die 72-Jährige war laut Behörden vor Ort. Leichenspürhunde, ein Bagger sowie Drohnen und Messgeräte - ein sogenannter Bodenradar - wurden eingesetzt.
Am Tag zwei des Großeinsatzes stand ein weiteres Grundstück in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf im Brandenburger Landkreis Oder-Spree, im Fokus der Ermittler. Auf dem rund einem halben Hektar großen Grundstück sollen die Großeltern des 33-Jährigen bis 2005 gewohnt haben. Der Verdächtige soll sich dort ausgekannt haben. Erneut waren Leichenspürhunde im Einsatz. Auch ein angrenzendes Waldgrundstück wurde abgesucht. Es waren aber nur noch etwa halb so viele Polizisten vor Ort wie am Montag.
Staatsanwaltschaft verdächtigt Schwager
Rebecca war am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Berliner Bezirk Neukölln verschwunden. Nach Angaben der Familie und der Polizei hatte die 15-Jährige die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht. Der damals 27 Jahre alte Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Seitdem fehlt von Rebecca jede Spur. Die Staatsanwaltschaft vermutet, "dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat". Der Verdächtige bestreitet den Vorwurf.
Seit Rebeccas Verschwinden sind bei der Polizei mehr als 3200 Hinweise eingegangen. Dabei wurden im Oktober 2020 und Januar 2021 in Berlin und Brandenburg Knochenfunde gemeldet. Es stellte sich heraus, dass sie zu Tieren gehörten. Vor rund fünf Jahren fanden Jugendliche eine Decke und Knochen bei Kummersdorf in Brandenburg - ebenfalls ohne Bezug zu Rebecca, wie die Untersuchungen ergaben.
Die Polizei hatte seit dem Verschwinden von Rebecca auch Waldgebiete entlang der Autobahn in Richtung Polen abgesucht. Erstmals wurde nun das Grundstück der Großmutter durchsucht. Hinweise erhoffen sich die Ermittler auch durch einen Zeugenaufruf zum Auto der Familie - einem pinken Twingo.
Quelle: ntv.de, bho/dpa