Panorama

Sexuelle BelästigungPolizei ermittelt gegen DLRG-Betreuer

15.11.2022, 13:15 Uhr
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Der Beschuldigte legte seinen Posten als Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe "Köln rechtsrheinisch Süd" nach Bekanntwerden des Falles nieder. (Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Nach einer Ferienfreizeit erstattet die DLRG Strafanzeige gegen den Fahrtleiter und Betreuer. Er soll Teilnehmer sowie Betreuerinnen sexuell belästigt haben. Nun vernimmt die Kölner Polizei Zeugen. "Wir tun alles, damit so etwas nicht mehr vorkommt", betont die DLRG-Präsidentin.

Die Kölner Polizei ermittelt nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen sexueller Belästigung gegen einen Betreuer einer Ferienfreizeit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Sommer. Die Staatsanwaltschaft sei "mit dem Sachverhalt noch nicht befasst", teilte Kölns Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit. Nach einer Strafanzeige der DLRG bei der Kölner Polizei seien aber dort Ermittlungen "wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung" aufgenommen worden. Nach seinen Informationen würden derzeit Zeugen vernommen, so Bremer weiter.

Hilfe bei sexuellem Missbrauch

Betroffene oder Menschen, die einen Missbrauch vermuten, können sich kostenfrei und anonym an das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch wenden: 0800-22 55 530. Weitere Infos zu Beratungs- und Hilfeangeboten vor Ort gibt es unter: www.hilfeportal-missbrauch.de

Der Verband habe noch keine Rückmeldung von der Polizei zu den Ermittlungen, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Man habe sofort nach Bekanntwerden des Falls eine entsprechende Anzeige gestellt. Den Vorsitz der DLRG-Ortsgruppe "Köln rechtsrheinisch Süd", den der Beschuldigte bis dato innehatte, legte der Betreuer danach nieder. Damit sei er einer Suspendierung zuvorgekommen. Die Vorwürfe richten sich gegen einen DLRG-Betreuer einer Kinder- und Jugendfreizeit des Rettungsschwimm-Verbands im vergangenen Juli nach Spanien.

Die DLRG reagierte umgehend auf ihrer Homepage mit einer Stellungnahme. Die Ferienfreizeit mit insgesamt 14 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren war demnach am 1. August abgebrochen worden, nachdem Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei Betreuerinnen den Vorwurf von "Übergriffigkeit und sexueller Belästigung" gegen den Betreuer und Fahrtleiter erhoben hatten.

Als die Gruppe aus Spanien zurückgekehrt war, erstattete die DLRG Anzeige gegen den Betreuer, gegen den es bereits 2019 erste Vorwürfe in dieser Richtung gegeben hatte. Vogt nannte es eine "schlimme Geschichte". Alle DLRG-Landesverbände seien interessiert, aus der Aufarbeitung zu lernen. Es habe einen "Ruck" auf allen Ebenen gegeben: "Wir tun alles, damit so etwas nicht mehr vorkommt."

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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