Drohnen, Hunde, Taucher Polizei lässt nichts unversucht, Valeriia zu finden
05.06.2024, 09:58 Uhr Artikel anhören
Die Einsatzkräfte suchen in Döbeln und in der näheren Umgebung
(Foto: dpa)
Seit Montagabend sucht die Polizei im sächsischen Döbeln nach der vermissten Valeriia. Doch bisher fehlt von der Neunjährigen jede Spur. Unter anderem werden Taucher, Drohnen und Suchhunde eingesetzt. Was wir wissen und was nicht.
Seit wann ist Valeriia verschwunden?
Vermisst gemeldet wurde die Neunjährige, als sie am Montagnachmittag nicht aus der Schule nach Hause zurückkehrte. Bei Nachfragen in der Schule stellte sich aber heraus, dass sie an dem Tag nicht zum Unterricht erschienen war.
Wann wurde sie zuletzt gesehen?
Den Polizeiangaben zufolge hatte sich Valeriia am Montagmorgen gegen 6.50 Uhr von der Wohnung an der Gabelsberger Straße auf den Weg zur Grundschule Am Holländer an der Bayerischen Straße gemacht. In den Bus der Linie C, der 7.06 Uhr am Busbahnhof abfährt und den sie normalerweise benutzt, ist sie aber nicht eingestiegen. Das zeigen Auswertungen der Videoaufzeichnungen aus dem Bus. Dem Döbelner Betriebsleiter des Busunternehmens zufolge wurden auch Aufnahmen aus einem zeitgleich abfahrenden Bus gesichtet, um zu klären, ob das Mädchen vielleicht in den falschen Bus gestiegen ist. Aber auch dort tauchte Valeriia nicht auf.
Welche Suchmaßnahmen gibt es?
In den vergangenen beiden Tagen konzentrierte sich die Suche auf Döbeln. Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot nach dem Kind, sowohl in der sächsischen Kleinstadt, im Umfeld der Schule als auch an der Mulde. Bereitschaftspolizistinnen und -polizisten gingen die Uferbereiche ab. Die Wasserschutzpolizei und die Tauchergruppe der sächsischen Polizei suchten mit zwei Booten auf dem Fluss. Insgesamt seien etwa 70 Beamte im Einsatz, sagte Polizeisprecher Andrzej Rydzik am Dienstag bei einer Pressekonferenz zu dem Fall. Am heutigen Mittwochmorgen wurden auch Drohnen und Suchhunde eingesetzt. Die Kriminalpolizei werte gleichzeitig Zeugenhinweise aus. Inzwischen wurden auch Maßnahmen eingeleitet, "die über die Stadt hinausgehen".
Gibt es schon Hinweise auf die Neunjährige?
Laut Rydzik gibt es bisher keine heiße Spur auf den Verbleib des Kindes, dessen Familie aus der Ukraine stammt. "Wir lassen nichts unversucht, um Hinweise zu bekommen. Die Wahrheit ist aber auch: Es gibt keine Hinweise, wo das Kind sich aufhält", so der Polizeisprecher. Demnach wird in alle Richtungen ermittelt, auch eine Gewalttat werde nicht ausgeschlossen.
Wie wird Valeriia beschrieben?
Laut der Suchmeldung der Polizei ist Valeriia etwa 1,40 Meter groß und hat dunkelblonde, mittellange Haare. Am Montagmorgen war sie mit einem lila T-Shirt, einer schwarzen Jeans, einer hell-türkisen Jacke sowie dunkelblauen knöchelhohen Schuhen bekleidet. Sie hat einen rosa Schulranzen bei sich und spricht gebrochen Deutsch. Die Polizei bittet, mögliche Hinweise an das Polizeirevier Döbeln unter der Telefonnummer 03431-65590 oder an den Polizeinotruf 110 zu richten.
Wie geht es jetzt weiter?
"Wir warten die Ergebnisse ab und entscheiden dann, wie es weitergeht", sagte eine Sprecherin der Polizei Chemnitz am Morgen. Nach dem Mädchen wird laut Polizei weiterhin "mit Hochdruck" gesucht, hieß es dann im Tagesverlauf. Mit sogenannten Flächenhunden seien Wälder, Felder und Wiesen durchstreift worden, Trümmerhunde hätten in Abrissgebäuden nach dem Mädchen gesucht. Neue Hinweise auf das Kind haben sich bisher jedoch nicht ergeben. Es würden auch Fälle geprüft wie der jüngst im Ortsteil Mochau. Dort soll vorige Woche ein Mann ein Mädchen im Umfeld einer Schule angesprochen haben, um ihr Katzen zu zeigen. Die Kriminalpolizei wertet demnach gleichzeitig Zeugenhinweise aus und befragt Anwohner und Nachbarn. Inzwischen verabredeten sich auch Einwohnerinnen und Einwohner von Döbeln zu privaten Suchaktionen.
Quelle: ntv.de, sba