Panorama

Nach RTL/"Stern"-Recherchen Polizei stellt auf "Heimathof" der JN Waffe sicher

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Recherchen von RTL und "Stern" rufen die Polizei auf den Plan, ein Objekt der rechtsextremen Jugendorganisation JN wird durchsucht. Dabei stellen die Ermittler eine Waffe sicher.

Nach den Recherchen von RTL und "Stern" in mutmaßlich rechtsextremen Jugendgruppen hat die Polizei ein Objekt durchsucht, in dem die Reporter ein Treffen beobachtet hatten. Polizeisprecherin Ulrike Trumtrar bestätigte ntv.de, dass es am Dienstagabend gegen 21 Uhr Ermittlungen auf dem sogenannten "Heimathof" in Eschede gegeben hat. Der Hof gehört der Jugendorganisation der rechtsextremistischen Partei "Die Heimat" (vormals NPD).

Bei der Durchsuchung sei eine Waffe sichergestellt worden, so Trumtrar. Der Undercover-Reporterin hatte ein JN-Mitglied eine Gaspistole vorgeführt. Die Waffe werde jetzt untersucht, um festzustellen, worum es sich handelt, sagte die Polizeisprecherin. "Ob es sich um einen Verstoß gegen waffenrechtliche Bestimmungen handelt, ist noch Gegenstand der Ermittlungen." Der Wohnungsinhaber sei nicht vor Ort gewesen.

In einem Interview hatte der junge Mann, um den es sich vermutlich handelt, zudem offen seine demokratiefeindliche Haltung kundgetan. "Die parlamentarische Demokratie halten wir wirklich für ein grundfalsches System", sagte der Vertreter der Jungen Nationalisten (JN) Reportern von "Stern" und RTL. Außerdem sagte der Vertreter der JN: "Wir sind natürlich nicht dafür, dass jeder Idiot und jeder 'Volksschädling' hergehen kann, um eine Partei zu gründen."

Sehr junge Menschen im Fokus

Die JN spricht nach den Recherchen der Journalisten teils über soziale Netzwerke gezielt auch junge Frauen und Mädchen an, die dann zu Begegnungen auf den "Heimathof" eingeladen werden. Der Hof in Niedersachsen gilt seit Jahren als Veranstaltungsort für rechtsextremistische Aktivitäten.

In seinem Jahresbericht für 2023 - der Bericht über die Entwicklungen im Jahr 2024 ist noch nicht veröffentlicht - rechnet das Bundesamt der JN bundesweit 230 Mitglieder zu, mit Schwerpunkten in Berlin, Brandenburg und Sachsen.

Der Leiter des Verfassungsschutzes in Brandenburg, Jörg Müller, dem die Journalisten ihre Recherchen zeigten, sagte: "In der Deutlichkeit spricht das auch ein Extremist normalerweise nicht aus." Müller hatte vor einigen Tagen der Deutschen Presse-Agentur von einer Zunahme jüngerer und gewaltbereiter Anhänger in der Neonazi-Szene berichtet. Er sagte: "Seit 2024 sehen wir ein neues Phänomen, denn die Anhänger sind sehr jung." Dies erinnere stark an die Skinhead-Bewegung in den frühen 90er Jahren.

Die ganze Recherche sehen Sie auf RTL+, zudem berichten RTL und "Stern".

Quelle: ntv.de, sba

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