Entspannung zeichnet sich abRhein-Hochwasser ist auf dem Höhepunkt

Nach Tagen mit steigenden Pegelständen erwarten Fachleute nun, dass sich das Rhein-Hochwasser zurückzieht. Auf den überfluteten Flächen ist dann Aufräumen angesagt.
Überschwemmte Uferstraßen, Landungsstege und Felder: Das Hochwasser des Rheins hat zu Wochenbeginn seinen Höhepunkt erreicht. In Köln wird der höchste Pegelstand bei etwa 8,80 Metern am Montagnachmittag erwartet. "Dann wird es etwas stagnieren und im Laufe der nächsten Tage wieder sinken", so der Leiter der Hochwasserschutzzentrale, Rafael Vedder. In Köln ist das Flussbett besonders eng, am Wochenende hatte die Schifffahrt wegen des hohen Pegelstandes eingestellt werden müssen.
Auch in anderen betroffenen Städten am Rhein geht man von einer nahen Trendwende aus. In Düsseldorf sieht man dem Scheitelpunkt in der Nacht zu Dienstag entgegen, erwartet werden nach Angaben eines Sprechers rund 8,40 Meter. Ein weiteres Nachrüsten im großen Umfang ist zunächst nicht mehr nötig. "Die Arbeiten beschränken sich darauf, dass man immer wieder die Deiche kontrolliert und schaut, ob alles in Ordnung ist", sagte der Sprecher. "Wir warten darauf, dass das Wasser zurückgeht."
In Bad Honnef nahe Bonn konnten Züge am Montag wegen des Hochwassers den Bahnhof zunächst nicht anfahren. Dort sei eine Unterführung überschwemmt, teilte die Bahn mit, das Wasser werde abgepumpt. Aufatmen auch an der Mosel: In der Nacht zum Montag fiel der Pegelstand in Trier unter die Acht-Meter-Marke, teilte das Hochwassermeldezentrum Mosel mit. "Und wir gehen davon aus, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird", sagte Sprecher Michael Schuhmacher. Am Dienstag könnte der Pegel Trier bereits unter sieben Metern liegen: "Dann wird voraussichtlich auch die Schifffahrt wieder möglich sein."
Am Wochenende hatte das Hochwasser viele Menschen auf Trab gehalten. Straßen wurden überflutet, das Wasser drang in etliche Keller und Häuser ein. "Wir fangen jetzt langsam an mit dem Saubermachen", sagte der Ürziger Ortsbürgermeister Arno Simon. In den hessischen Hochwassergebieten entspannte sich die Situation ebenfalls. Vor allem am Main und an der Lahn bei Gießen sanken die Pegelstände. Auch am Rhein ging der Wasserstand stellenweise zurück, nachdem in der Nacht zum Montag im Rheingau noch ein Höchststand von rund fünf Metern gemessen worden war.
Zwar soll es ab Dienstag wieder regnen, doch mit einer neuen Hochwasserwelle ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zunächst nicht zu rechnen. Und mit dem Scheitel des Hochwassers ist auch ein Ende der umfangreichen Fahrverbote in Sicht. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt des Bundes rechnet damit, dass schrittweise alle Sperren auf dem Rhein aufgehoben werden. Allerdings könnte es noch weiterhin Einschränkungen - wie das Fahren mit reduzierter Geschwindigkeit - geben.