Elfjährige in Köpenick getötet Richter ordnet U-Haft für Mutter und Großvater an
20.10.2023, 16:50 Uhr Artikel anhören
Ein Wagen der Kriminaltechnik steht vor der Häuserzeile in Berlin-Köpenick, in der das Mädchen getötet wurde.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Polizei findet eine Elfjährige und deren Großmutter tot in einer Berliner Wohnung. Die Mutter des Mädchens und der Großvater kommen mit schweren Verletzungen erst ins Krankenhaus, nun allerdings in Untersuchungshaft. Sie sollen für den Tod des Mädchens verantwortlich sein.
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In Berlin hat ein Gericht Untersuchungshaft für die Mutter und einen Großvater einer Elfjährigen angeordnet, die gewaltsam getötet wurde. Beide wurden Anfang der Woche zunächst verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen befänden sich die 42-jährige Mutter und der 70 Jahre alte Großvater jedoch im Gefängnis, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
Die Leiche des elfjährigen Mädchens und auch von deren Großmutter waren am vergangenen Montag in einer Wohnung in Berlin -Köpenick entdeckt worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte die Mutter zunächst ihre Tochter getötet und anschließend versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Dieser Versuch misslang jedoch.
Die 68-jährige Großmutter beging nach Angaben der Staatsanwaltschaft ebenfalls Suizid. Auch der Großvater der Elfjährigen soll in einer weiteren Wohnung in der Nähe des Tatorts versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Wie auch die Mutter wurde er schwer verletzt aufgefunden. Bislang gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass der 70-Jährige an der Tötung der Enkelin beteiligt war. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm aber Totschlag durch Unterlassen vor: Der Mann steht im Verdacht, von den Mordplänen der Mutter gewusst und nicht eingegriffen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft stützt sich bei den Angaben auf die Ergebnisse der Obduktion der Leichen. Darüber hatten zunächst der RBB und der "Tagesspiegel" berichtet. Zu den Hintergründen der Tat äußerte sich die Staatsanwaltschaft bislang nicht. Es heißt nur, die Familie habe sich in der vergangenen Zeit immer mehr abgeschottet und aus dem Alltag zurückgezogen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa