Trump-Ankläger scheitern Sandwich-Werfer von Washington trotz Geständnis freigesprochen
07.11.2025, 07:20 Uhr Artikel anhören
Der "Sandwich Guy" wurde zu einem Symbol des Protests.
(Foto: REUTERS)
Im Sommer kommt es in Washington zu massiven Protesten gegen den Einsatz der Bundesbehörden in der Hauptstadt. Ein Demonstrant wirft ein Sandwich auf einen ICE-Agenten - und kommt damit nun straffrei davon.
Ein früherer Mitarbeiter im US-Justizministerium ist von dem Vorwurf der Körperverletzung nach einem Sandwich-Wurf auf Bundesbeamte freigesprochen worden. "Ich glaube, dass ich in dieser Nacht die Rechte von Einwanderern geschützt habe", sagte der 37-jährige Sean Dunn nach dem Prozess.
Die Ankläger hatten ihm vorgeworfen, im August während eines Protests gegen die Entsendung von Bundesagenten durch US-Präsident Donald Trump nach Washington ein Sandwich auf einen Beamten der Migrationsbehörde ICE geworfen zu haben.
In dem Prozess wurde unter anderem ein Video von dem Salami-Sandwich-Wurf präsentiert. Nachdem er das belegte Brot auf den Beamten geschleudert hatte, wurde Dunn festgenommen. In der Aufnahme von der Festnahme gibt er die Tat bereits zu: "Ich habe es getan, ich habe ein Sandwich geworfen."
Dunns Anwalt erklärte den Prozess für politisch motiviert. Die Verteidigung argumentierte, mit dem weichen Sandwich könne niemand verletzt werden. Bei dem Prozess ging es ihrer Ansicht nach um die Einschüchterung von Trump-Kritikern.
Jury erhält zum Prozess passendes Mittagessen
Auch der beworfene Bundesbeamte sagte vor Gericht aus. Das Sandwich sei über seiner ganzen Brust "explodiert", erklärte er laut NBC. Er habe den Senf und die Zwiebeln riechen können. Diese Aussage wurde jedoch mit Fotos von dem Abend widerlegt. Darauf ist zu sehen, dass das Sandwich noch in Papier eingepackt auf dem Boden lag, nachdem es den ICE-Agenten an der Brust getroffen hatte.
Das Sandwich fand auch seinen Platz bei den "No Kings"-Protesten.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die Ankläger Trumps hatten zuvor bereits versucht, den 37-Jährigen wegen einer schweren Körperverletzung vor dem Bundesgericht anzuklagen. Das wurde von den Geschworenen einer Grand Jury aber von vornherein abgelehnt.
Bilder von Dunn wurden zum Symbol des Widerstands gegen die Trump-Regierung. An Häuserwänden tauchten Wandmalereien auf, die einen Mann zeigten, der ein Sandwich warf.
Das Urteil fiel nach Angaben von US-Medien nach insgesamt siebenstündigen Beratungen über zwei Tage. Am Donnerstag bekamen die Geschworenen dabei laut NBC ein passendes Mittagessen vorgesetzt: Sandwichs.
Quelle: ntv.de, lme