Blockade in Unterfranken Frachter legt Schiffsverkehr auf dem Main lahm
11.12.2024, 18:57 Uhr Artikel anhören
Der Main in Würzburg. (Archivbild)
(Foto: IMAGO/Zoonar)
In Karlstadt wird der Main aufgestaut, um ein festgefahrenes Schiff zu befreien, viel Bewegung ergibt sich daraus jedoch nicht. Auch in Würzburg kommt der Wasserverkehr zum Erliegen - dort aber lässt sich die Blockade innerhalb weniger Stunden auflösen.
Gleich zwei festgefahrene Frachter haben den Main in Unterfranken blockiert. Die Befreiung des quer liegenden Schiffes, das den Main seit Dienstag bei Karlstadt blockiert, gestaltet sich schwieriger als erwartet. Mehrere Versuche, das Schiff wieder in die Fahrrinne zu drehen, scheiterten, wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Main mitteilte. Bei einem fünften Versuch am Abend bewegte sich das Schiff dann zwar ein Stück weit, die Sperre sollte aber auf jeden Fall bis Donnerstag aufrechterhalten werden, weil die Fahrrinne neu geprüft werden muss.
In Würzburg blockierte zudem zwischenzeitlich ein weiteres Güterschiff den Main auf Höhe des Neuen Hafens. Ein erster Versuch, das Schiff flottzubekommen, scheiterte. "Wenn wir Franken etwas machen, dann richtig", sagte ein Polizeisprecher mit einem Anflug von Galgenhumor. Ein anderes Schiff konnte das festgefahrene Schiff am frühen Abend aber wieder freibekommen.
Das Schiff in Karlstadt hatte am Dienstag bei der Ausfahrt aus einem Hafen ein Bauteil im Fluss berührt und war dann von der Strömung quer getrieben worden. Ursprünglich hatte das Schiff schon im Verlauf des Vormittags befreit werden sollen. Die Aktion erwies sich allerdings als schwieriger als erwartet, auch weil bei einem vielversprechenden Versuch um die Mittagszeit ein Seil gerissen war. Sobald das Schiff wieder frei ist, muss es vor der Weiterfahrt zudem auf Schäden untersucht. Dafür sollen Taucher eingesetzt werden, sagte ein WSA-Sprecher.
Mehrere Schiffe waren zur Befreiung im Einsatz, darunter auch der Eisbrecher Angermünde. Um das Schiff freizubekommen, war auch der Main um einige Zentimeter angestaut worden. Im Vergleich zu natürlichen Schwankungen des Wasserstands sei die Änderung allerdings kaum zu bemerken gewesen, hieß es.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa