Panorama

Hunderte Verletzte in Manila Schwarzer Jesus soll Filipinos helfen

Gläubige klammern sich an das Kreuz mit der Jesus-Figur.

Gläubige klammern sich an das Kreuz mit der Jesus-Figur.

(Foto: REUTERS)

Der Schwarze Nazarener wird durch Manilas Straßen getragen. In dichtem Gedränge versuchen unzählige Katholiken die Christusfigur zu berühren. Ihr werden magische Heilkräfte zugeschrieben. Allerdings kommt es wie jedes Jahr zu tumultartigen Szenen.

Ein wogendes Meer aus Hunderttausenden Katholiken hat eine schwarze Christusstatue durch die Straßen der Altstadt von Manila getragen: Bei der alljährlichen Prozession zu Ehren der jahrhundertealten Figur des Schwarzen Nazareners kam es zu tumultartigen Szenen, als Gläubige versuchten, die Statue zu berühren.

Nach Angaben der Polizei nahmen mehr als eine halbe Million Menschen an der Prozession teil. Die Gläubigen im mehrheitlich katholischen Inselstaat in Südostasien sind überzeugt, dass die Statue Wunder bewirken und Heilung bringen kann. Die Parade der Statue dauert in der Regel 20 Stunden oder länger.

"Es ist wirklich hart, zum Nazarener zu klettern", sagte Honey Pescante, eine 24-jährige Hausfrau aus der Provinz Bataan. "Ich werde zerquetscht und Menschen treten auf mein Gesicht." Das sei jedoch Teil ihrer Hingabe an Gott.

Mehr als 6000 Polizeibeamte und Soldaten sind laut Medienberichten im Einsatz. Die Behörden verhängten Verbote für Alkoholverkäufe und das Mitführen von Schusswaffen für Zivilisten in Manila. Mehr als tausend Menschen seien in den ersten elf Stunden des Umzugs wegen Beschwerden und Verletzungen wie Knochenbrüchen und Bluthochdruck behandelt worden, teilten das Rote Kreuz und das Gesundheitsministerium mit.

Die hölzerne Jesus-Figur soll 1606 durch Missionare von Mexiko nach Manila gebracht worden sein. Obwohl das entsprechende Schiff in Flammen aufging, soll die verkohlte Figur den Brand überstanden haben und erhielt danach den Namen Schwarzer Nazarener. Die Prozession erinnert an die Überstellung der Figur zur Kirche in Quiapo im Jahre 1787. Mehr als 80 Prozent der rund 100 Millionen Einwohner der Philippinen sind Katholiken.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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