Opferzahl steigt deutlich an Schweres Nachbeben in Afghanistan erschwert Rettungsarbeiten
04.09.2025, 21:46 Uhr Artikel anhören
Beschädigte Straßen und Nachbeben behindern die Lieferung von Hilfsgütern.
(Foto: dpa picture alliance/Anadolu/Haroon Sabawoon)
Nach dem Erdbeben zu Wochenbeginn in Afghanistan, kommt es nahe Dschalalabad erneut zu Erschütterungen. Die humanitäre Hilfe läuft langsam an. Die Helfer können aber nur schwer in die entlegenen Regionen vordringen. Nach dem ersten Beben steigt die Opferzahl mittlerweile auf 2200 Menschen.
Wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Osten des Landes hat in Afghanistan erneut die Erde heftig gebebt. Nach Angaben des Europäisch-Mediterranen Seismologischen Zentrums (EMSC) hatte das Erdbeben eine Stärke von 5,6 und ereignete sich in der Nähe von Dschalalabad in einer Tiefe von zehn Kilometern. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam gab die Stärke mit 6,3 an. Örtlichen Medienberichten zufolge waren die Erschütterungen auch in den Nachbarländern Indien und Pakistan zu spüren.
Das vorige große Beben der Stärke sechs hatte in der Nacht zu Montag die beiden östlichen Provinzen Kunar und Nangarhar erschüttert. Die radikal-islamische Taliban und der afghanische rote Halbmond sprachen letzten Angaben zufolge von rund 2200 Toten und mehr als 3600 Verletzten in Afghanistan. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das erste Erdbeben eine Stärke von 6,0 und ereignete sich in einer Tiefe von acht Kilometern.
Viele der betroffenen Gebiete sind laut Hilfsorganisationen nur schwer zugänglich, das erschwere die Nothilfe und die Bergung von Opfern. Beschädigte Straßen, anhaltende Nachbeben und die abgelegene Lage vieler Dörfer behindern die Lieferung von Hilfsgütern erheblich, so der Lagebericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Dessen ungeachtet lief auch die internationale Hilfe an. Großbritannien etwa hatte zu Wochenbeginn umgerechnet rund 1,15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Hilfe der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes zu unterstützen. Indien lieferte 1000 Zelte und brachte 15 Tonnen Lebensmittel auf den Weg. Auch die Europäische Union und andere Nationen wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan und der Iran sagten Afghanistan Hilfe zu.
Quelle: ntv.de, bho/dpa/rts