Aufzug-Drama in Osnabrück Senior überlebt vier Tage lang in Fahrstuhl - ohne Wasser
09.09.2025, 10:45 Uhr Artikel anhören
Eine herausgesprungene Sicherung war offenbar die Ursache für die Notlage des Mannes. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance / Caro)
Ein Mitte 70-Jähriger steigt in seinen hauseigenen Aufzug - und bleibt stecken. Auch der Notrufknopf versagt, der Mann hat keine Chance, Hilfe zu holen. Tagelang harrt er in dem Fahrstuhl aus - bis sein Sohn die Rettung ins Rollen bringt.
Für einen Mann aus Osnabrück ist die Fahrt mit seinem hauseigenen Fahrstuhl zur Lebensgefahr geworden. Anfang Juli blieb der Senior mit dem Aufzug stecken, wie die Polizei nun bekannt gab. Was die Lage besonders heikel machte: Auch der Alarmknopf versagte. Zudem war niemand in der Nähe, um dem Mann in der prekären Situation zu helfen.
Insgesamt vier Tage lang harrte der Mitte 70-Jährige in dem Aufzug aus, berichtet die Polizei Osnabrück auf Instagram. Laut "t-online" hatte er weder ein Handy noch Wasser bei sich. "Er zerlegte die Innenverkleidung, um an Luft zum Atmen zu kommen", sagte eine Polizeisprecherin dem Portal. Offenbar hatten Aufzug und Alarmknopf versagt, nachdem eine Sicherung im Haus herausgesprungen war.
Die Rettung des Mannes brachte schließlich sein Sohn ins Rollen. Da er seit Tagen nichts von seinem Vater gehört hatte, begann er sich Sorgen zu machen und meldete sich bei der Polizei. Als die Beamten die Haustür öffneten, rechneten sie "mit dem Schlimmsten", schildert eine Sprecherin den Einsatz im Nachhinein.
Geständnis beim Kaffee-Trinken
Das Aufatmen erfolgte jedoch schnell: Die Polizisten riefen den Namen des Vermissten - und erhielten Antwort. "Plötzlich eine Stimme - aus dem hauseigenen Fahrstuhl", erinnern sich die Beamten. Sie öffneten den Aufzug gewaltsam und retteten den vollkommen geschwächten Senior. Anschließend wurde er medizinisch versorgt. "Wir möchten uns gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Sohn ein paar Tage später angerufen hätte", zitiert der NDR einen Beamten. Für den Mann sei die Situation vor allem psychisch sehr belastend gewesen. Körperlich habe er sich mittlerweile wieder erholt.
Wieder auf den Beinen, dankte der Senior seinen Rettern auch persönlich, wie der Instagram-Post der Osnabrücker Polizei weiter verrät. So lud der Mann die zwei Beamten, die aus dem Fahrstuhl gezogen hatten, auf einen Kaffee ein. Bei dem Treffen gestand er ihnen demnach, "als PS-Liebhaber nie ein großer Polizeifreund" gewesen zu sein. Als die Beamten jedoch schließlich in seinem Haus standen und nach seinem Namen riefen, habe er sich "gefreut, die Stimme eines Polizisten zu hören".
Quelle: ntv.de, spl