Panorama

Fahndung läuftSicherheitsverwahrter flieht in Berlin

07.03.2019, 15:15 Uhr
Wachturm-auf-dem-Gelaende-der-Justizvollzugsanstalt-Tegel
Aus der JVA Tegel entwich der Straftäter. (Foto: Paul Zinken/dpa)

191 Mal darf ein Verurteilter in Berlin im Zuge seiner Strafe für wenige Stunden die Haftanstalt verlassen. Doch vom 192. Ausflug kehrt der Mann nicht zurück. Er nutzte offenbar eine Therapiesitzung zur Flucht.

Ein Gefangener ist nach einem Ausgang am Mittwochabend nicht in die Sicherungsverwahrung des Gefängnisses Berlin-Tegel zurückgekehrt. Die Polizei fahnde nach dem Mann, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz. Der Gefangene war im Jahr 2001 zu zehn Jahren Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung, Raubes und Körperverletzung verurteilt worden.

Im Abgeordnetenhaus sagte Justizsenator Dirk Behrendt. der Mann "sollte zwischen 18 und 22 Uhr an einer Therapie teilnehmen und danach in die Anstalt zurückkehren", wie der RBB berichtet. "Die Fahndung läuft, wir werden alles daran setzen, dass wir ihn in die Anstalt zurückbringen."

Seit 2011 war der Mann in Sicherungsverwahrung. Sie wird für Täter angeordnet, die noch als besonders gefährlich gelten. Nach Behördenangaben wurden dem Gefangenen im gelockerten Vollzug seit Juli 2016 Ausgänge in Begleitung erlaubt, seit Januar 2018 durfte er die Einrichtung auch für einige Stunden allein verlassen. 191 Ausgänge seien insgesamt bisher dokumentiert, hieß es. Eine Einschätzung zur aktuellen Gefährlichkeit des Mannes gab die Behörde zunächst nicht ab.

In Berlin leben nach Angaben von Mittwoch momentan 50 Menschen in Sicherungsverwahrung. Die JVA Tegel ist die einzige Einrichtung dafür in der Hauptstadt.

Quelle: jwu/dpa

Kriminalität