Ehepaar im Zelt überfallen Sieben Männer vergewaltigen Spanierin in Indien
04.03.2024, 15:56 Uhr Artikel anhören
Die 28-jährige Vloggerin und ihr Lebens- und Reisepartner berichten von dem Überfall.
(Foto: Twitter)
Ein spanisches Ehepaar auf Weltreise wird im Osten Indiens nachts im Zelt überfallen: Die 28-jährige Frau berichtet, wie sie vor den Augen ihres Mannes von sieben Männern vergewaltigt wurde. Die Behörden nehmen drei Verdächtige fest. Nach weiteren wird gefahndet.
Nach einer Gruppenvergewaltigung einer Spanierin im Osten Indiens sind drei Männer festgenommen worden. Nach vier weiteren Verdächtigen werde gefahndet, teilte die Polizei mit. "Wir müssen eine strenge Bestrafung sicherstellen", sagte der hochrangige Polizeibeamte Pitamber Singh Kherwar der indischen Nachrichtenagentur PTI. Demnach nehme ein Fahnderteam derzeit "ständig" Durchsuchungen vor. "Wir werden bald die übrigen Beschuldigten festnehmen", versicherte der Beamte.
Der Vorfall im Bundesstaat Jharkhand sei nach Behördenangaben am vergangenen Freitag passiert, als die 28-jährige Vloggerin und ihr 64-jähriger Lebens- und Reisepartner die Nacht in einem Zelt verbrachten. Die Polizei habe das Paar anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo medizinische Tests eine Vergewaltigung bestätigten. Die drei Verdächtigen wurden am Sonntag gefesselt und mit Säcken über dem Kopf in ein Gerichtsgebäude geführt. Nach dem Gerichtstermin blieben sie in Haft.
Das Paar - Fernanda und Vicente - erzählte in einem inzwischen gelöschten Video auf Instagram, dass sie geschlagen wurden und die Frau von sieben Männern vergewaltigt worden sei. Das Video wird inzwischen auch auf X verbreitet. Die beiden sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise, ihre Erlebnisse teilen sie mit ihren mehr als 240.000 Followern. In sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Tat kontrovers über das Reisen von Frauen in Indien diskutiert.
Massenproteste nach Tod einer Studentin
Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. 2022 wurden nach offiziellen Angaben fast 90 Vergewaltigungen pro Tag gemeldet. Wegen der Stigmatisierung der Opfer und mangelnden Vertrauens in Polizei und Justiz werden viele Fälle gar nicht angezeigt. Verurteilungen wegen Vergewaltigungen sind weiterhin selten, die Gerichtsverfahren ziehen sich oft jahrelang hin.
2012 hatte die brutale Gruppenvergewaltigung einer indischen Studentin in Neu-Delhi weltweit für Entsetzen gesorgt. Die 23-jährige Jyoti Singh wurde in einem Bus von fünf Männern und einem Jugendlichen angegriffen, vergewaltigt und mit einer Eisenstange misshandelt. Danach warfen die Männer ihr Opfer schwer verletzt aus dem Bus. 13 Tage nach der Tat erlag die junge Frau in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.
Die Tat in Indien hatte Massenproteste gegen den unzureichenden Schutz von Frauen vor sexuellen Übergriffen ausgelöst. In der Folge wurde eine Strafrechtsreform verabschiedet, die die Strafen für Vergewaltigung deutlich anhob. Damit können Vergewaltiger nun auch mit der Todesstrafe bestraft werden.
Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa