Panorama

Grund wahrscheinlich Oktoberfest Sieben-Tage-Inzidenz in München steigt sprunghaft

Was viele Experten bereits vorab vermuteten, scheint sich nun zu bewahrheiten: Rund anderthalb Wochen nach Start des Münchner Oktoberfests geht die Zahl der Corona-Infektionen deutlich nach oben.

Was viele Experten bereits vorab vermuteten, scheint sich nun zu bewahrheiten: Rund anderthalb Wochen nach Start des Münchner Oktoberfests geht die Zahl der Corona-Infektionen deutlich nach oben.

(Foto: IMAGO/Future Image)

Millionen Menschen feiern gemeinsam auf Münchens Oktoberfest, zu Tausenden sitzen sie dicht gedrängt in Bierzelten. Das führt offenbar auch zu mehr Corona-Infektionen. Die Inzidenz geht um 77 Prozent nach oben und steigt damit deutlich schneller als im gesamten Bundesgebiet.

Eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfestes steigen die Corona-Zahlen in München immer schneller. Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das ist deutlich mehr als der bayernweite Anstieg von 43,1 Prozent oder der gesamtdeutsche von 29,4 Prozent. Die Inzidenz ist die Zahl der erfassten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Menschen binnen sieben Tagen.

Da die Gesundheitsämter an Wochenenden praktisch keine neuen Fälle an das RKI melden, die dieses in die Zahlen des jeweils nächsten Morgens einrechnen kann, ist Dienstag in der Regel der erste Tag der Woche, an dem sich deutliche Anstiege in den Inzidenzen zeigen. Ein Zusammenhang des Anstiegs mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit zwar kaum beweisen, er liegt aber nahe.

Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein deutlicher Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen. Auch Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfests eine Wiesn-Welle vorhergesagt.

Die Inzidenzzahlen haben inzwischen allerdings ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 27. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, als/dpa

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