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Skurriler Social-Media-Hype KI-Trend verwandelt Nutzer in Actionfiguren

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Der neue KI-Trend ist klassischen Spielzeugfiguren nachempfunden.

Der neue KI-Trend ist klassischen Spielzeugfiguren nachempfunden.

(Foto: picture alliance/dpa)

In den sozialen Medien jagt seit Jahren ein Trend den nächsten. Seit neuestem spielt dabei auch KI immer öfter eine Rolle. Ob Prominente, Privatpersonen oder Haustiere - mit dem passenden Prompt erstellen KI-Bildgeneratoren nun passende Actionfiguren von jedermann.

Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Medien haben einen neuen Trend für sich entdeckt: KI-Bildgeneratoren erstellen mit wenigen Klicks personalisierte Actionfiguren. Was aussieht wie Spielzeugfiguren für Kinder, begeistert Privatpersonen und Prominente gleichermaßen. Von Politikern wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann bis hin zu fiktiven Charakteren wie Stromberg oder dem Moderator Sebastian Pufpaff - sich selbst als Cartoon-Figur zu sehen, scheint einen gewissen Reiz auszustrahlen.

Anleitungen für die eigene KI-Figur liefern die sozialen Medien gleich mit. So erklärt der Account von @chatgptricks seinen fast zwei Millionen Followern auf Instagram, mit welchem Prompt sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Voraussetzung ist lediglich ein Konto bei einer KI, die Bilder generieren kann. Dazu gehört beispielsweise ChatGPT. Der Open AI Chatbot bietet seit Kurzem ein Kontingent an kostenlosen Bildgenerierungen an. Dort müssen Nutzer ein Bild hochladen, das sie möglichst in Ganzkörperansicht zeigt. Anschließend kann man mit Prompts wie diesem vorgehen:

"Erstelle auf Basis des hochgeladenen Fotos ein Bild einer Sammel-Actionfigur mit dem Titel "[Name]“ in einer versiegelten, transparenten Plastikverpackung auf einer Kartonrückwand. Die Figur steht aufrecht im Inneren der durchsichtigen Kunststoffhülle und wird von drei Accessoires umgeben, die ihre Persönlichkeit oder ihren Beruf widerspiegeln. Die Figur trägt [Outfitbeschreibung] und zeigt einen [Gesichtsausdruck]. Die Verpackung zeigt einen Hintergrund mit [Farbe oder Muster] und oben in Großbuchstaben den Namen „[Name]“, darunter den Untertitel „[Beschreibung]“. Der visuelle Stil ist verspielt, minimalistisch und spielzeughaft, mit glatten Oberflächen und weichem Licht, das das Aussehen von echtem Plastik imitiert."

Die KI braucht einige Minuten, um das gewünschte Bild zu erstellen. Das Ergebnis lässt sich anschließend mit gezieltem Feedback perfektionieren. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: So präsentiert die "Bild"-Zeitung deutsche Spitzenpolitiker, ein Redakteur von "Forbes" widmet sich seinem Haustier und "Glamour" hat mit ChatGPT Marilyn Monroe im Jogginganzug visualisiert. Je detaillierter der Prompt, desto kreativer das Ergebnis.

Urheberrechtliche Probleme bei KI-Bildern

So unterhaltsam der Trend auch sein mag - ein paar Dinge sollten Nutzer beachten. So warnen Datenschützer etwa davor, sensible Informationen zu teilen, da viele KI-Tools ihre Daten auf ausländischen Servern verarbeiten. Und auch urheberrechtlich ist die Bilderstellung per KI nicht ganz unbedenklich. Von der KI generierte Bilder sind weder eindeutig geschützt, noch sind sie frei von Rechten Dritter. Es besteht also das Risiko, gegen bestehendes Urheberrecht oder Persönlichkeitsrechte zu verstoßen.

Auch Künstlerinnen und Künstler kritisieren den Trend, wie die "New York Times" berichtet. Dahinter steckt die generelle Frustration darüber, dass KI-Modelle mit Werken trainiert werden, die mitunter urheberrechtlich geschützt sind - ohne, dass die Erschaffenden der Werke wiederum für die Nutzung entlohnt werden. Als Reaktion posten viele Künstler ihre eigene, handgezeichnete Version des Actionfiguren-Trends und versehen sie mit Hinweisen wie "KI-frei".

Die meisten Social-Media-Nutzer lassen sich von der Kritik dennoch den Spaß nicht verderben. Unter dem Post von Ministerpräsident Kretschmann kommentieren Nutzer "Gut getroffen" und "Ich muss grad so lachen", unter der Version von Stromberg fordert ein begeisterter Nutzer, die Actionfigur "muss auf den Markt!".

Quelle: ntv.de, lwo

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