29 Verletzte in Legoland Strafbefehle für Techniker nach Achterbahn-Unglück
30.11.2023, 14:19 Uhr Artikel anhören
Im August 2022 stoßen zwei Züge der Achterbahn "Feuerdrache" im Legoland Günzburg zusammen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach einer technischen Panne im August 2022 im Freizeitpark Legoland mit 29 Verletzten werden nun Strafbefehle gegen zwei technische Mitarbeiter erlassen. Auch die Ursache für den Achterbahn-Zusammenstoß ist jetzt bekannt.
Nach dem Achterbahn-Unglück mit 29 Verletzten im deutschen Legoland-Park im bayerischen Günzburg sind gegen zwei technische Mitarbeiter Strafbefehle erlassen worden. Wie die Staatsanwaltschaft Memmingen mitteilte, sollen die 56 und 34 Jahre alten Männer bei Behebung einer Störung der Achterbahn Fehler gemacht haben, sodass zwei mit jeweils 19 Besuchern besetzte Züge zusammenstießen. Ein Mensch wurde bei dem Unglück im August 2022 schwer verletzt, die anderen leicht.
Gegen die beiden Angestellten wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Strafbefehle vom Günzburger Amtsgericht wegen fahrlässiger Körperverletzung in 29 Fällen erlassen. "Gegen die Angeklagten wurden Geldstrafen im mittleren beziehungsweise niedrigen vierstelligen Euro-Bereich verhängt", erläuterte Oberstaatsanwalt Thorsten Thamm.
Bei einem Strafbefehl können die Beschuldigten gegen die festgelegte Strafe Einspruch einlegen. In dem Fall müssten die Vorwürfe in einem öffentlichen Prozess in Günzburg verhandelt werden. Bei dem Unglück war ein Zug der Achterbahn "Feuerdrache" in dem schwäbischen Vergnügungspark auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren.
Menschliches Versagen soll Ursache für Zusammenstoß sein
Die Achterbahn war danach für die polizeiliche Untersuchung und weitere Arbeiten längere Zeit außer Betrieb, wurde nach zwei Monaten aber wieder freigegeben. Laut den Ermittlungen war es in dem Freizeitpark zu einer Betriebsstörung gekommen, wodurch die beiden Züge stehen blieben. Beim Versuch, den Fehler zu beseitigen, sollen die Männer versehentlich einen Zug aus dem Steuerungssystem der Bahn gelöscht haben, sodass es zu dem Unfall kam.
Außerdem sollen die Mitarbeiter es versäumt haben, mittels des Not-Haltesystems den Zusammenstoß noch zu verhindern. Der 56-Jährige war bereits seit Jahren im Legoland als Mechaniker beschäftigt. Der 34-Jährige arbeitete hingegen dort erst seit wenigen Tagen als Techniker. Für die Beschuldigten gilt bis zum Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.
Quelle: ntv.de, lme/dpa