Panorama

Hunderttausende ohne Strom Taifun "Koinu" legt Leben in Taiwan lahm

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Taiwan wird vom Taifun "Koinu" heimgesucht. Trotz extremer Windgeschwindigkeiten halten sich die Schäden bislang in Grenzen. Dennoch gibt es 190 Verletzte und 200.000 Haushalte ohne Strom. Und der Taifun zieht weiter in Richtung chinesisches Festland.

Mindestens 190 Menschen sind durch Taifun "Koinu" in Taiwan verletzt worden. In mehr als 200.000 Haushalten fiel zudem der Strom aus, erklärten die Behörden des ostasiatischen Inselstaates. Mit dem tropischen Wirbelsturm zogen kräftige Regenfälle und starke Winde über das Land mit mehr als 23 Millionen Einwohnern. Fast das gesamte Land war von "Koinu" betroffen.

Auf den Orchideeninseln wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 340 Kilometern pro Stunde gemessen.

Auf den Orchideeninseln wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 340 Kilometern pro Stunde gemessen.

(Foto: REUTERS)

Der Taifun ist der zweite, der in Taiwan in diesem Jahr auf Land traf. Vor allem der Süden hatte mit schweren Auswirkungen zu kämpfen. Auf der im Südosten vorgelagerten Insel Lan Yu, auch Orchideeninsel genannt, registrierte eine Wetterstation Böen mit einem Rekordwert von Tempo 340, wie Meteorologin Wu Wan-hua bei einer Pressekonferenz sagte. Der zurückliegende Höchstwert dort aus dem Jahr 1989 lag bei etwas mehr als 320 Kilometern in der Stunde.

Schäden und Flugausfälle

Das öffentliche Leben kam in weiten Teilen zum Erliegen: Schulen und Büros blieben am Donnerstag geschlossen. Die lokalen Behörden meldeten laut der Notfallzentrale mehr als 1700 Unfälle, etwa durch umstürzende Bäume, herabfallende Schilder von Geschäften, Straßenschäden und Schlammfluten. Mehr als 220 nationale und internationale Flüge wurden wegen des Taifuns gestrichen. Auch Züge und Fähren in den betroffenen Gebieten fuhren nicht. Auf Fotos lokaler Medien waren umgestürzte Stromleitungen zu sehen und eingestürzte Behausungen.

"Koinu" näherte sich in den vergangenen Tagen aus südöstlicher Richtung über den Pazifik. Zwischenzeitlich wuchs das Unwettergebiet zu einem Super-Taifun mit Böen bis zu 200 Kilometern pro Stunde an. Mittlerweile zieht der Wirbelsturm langsamer vorwärts und soll den Meteorologen zufolge weiter nach Westen in Richtung Südchina abdriften. In Taiwan rechnet die Wetterbehörde allerdings auch am Freitag noch mit Auswirkungen.

China bereitet sich auf "Koinu" vor

In China warnten die Behörden bereits vor "Koinu". Die Wetterexperten in der Sonderverwaltungszone Hongkong rechneten mit teils kräftigem Regen über das kommende Wochenende. Der 14. Taifun in der Pazifik-Saison dürfte sich der Wetterüberwachung zufolge weiter abschwächen und östlich der die Finanzmetropole umgebenden Provinz Guangdong entlangziehen. In Guangdong wurden für die kommenden Tage einige Verbindungen von Fernverkehrszügen gestrichen.

Zudem endet in China die Feiertagswoche zum Mondfest. In den kommenden Tagen werden landesweit Millionen Menschen die Heimreise antreten. Die zentrale Wetterbehörde warnte vor Regen und Schneefall in den westlichen Provinzen Sichuan und Qinghai, wo sich die Ausläufer des Himalaya-Gebirges erstrecken, sowie den südlich davon liegenden Provinzen Yunnan und Guizhou - allesamt beliebte Urlaubsgegenden. Reisende sollten sich auf Auswirkungen auf den Verkehr einstellen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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