"Inlands-Terrorismus" Teslas brennen - US-Justiz gibt harte Anklagen bekannt
21.03.2025, 08:44 Uhr Artikel anhören
Ein weiterer Zwischenfall in Las Vegas.
(Foto: picture alliance/dpa/Las Vegas Sun/AP)
Teslas sind in den USA in mehrere Fällen offenbar Zielscheiben geworden, um gewalttätig gegen die Trump-Regierung und deren Kürzungs-Beauftragten Elon Musk vorzugehen. Die US-Justizministerin gibt nun Klagen gegen drei Personen bekannt - mit harten Strafforderungen.
US-Justizministerin Pamela Bondi hat eine Klage gegen drei Personen im Zusammenhang mit Brandstiftung an Tesla-Autohäusern bekannt gegeben. Ihnen drohten Haftstrafen zwischen fünf und 20 Jahren, hieß es in einer Erklärung ihres Ministeriums. "Wer sich an dieser Welle des Inlands-Terrorismus gegen Tesla-Einrichtungen beteiligt, den wird das Justizministerium hinter Gitter bringen", wurde Bondi darin zitiert. Einzelheiten zu den Anklagepunkten wurden nicht genannt. Laut "ABC News" bezog sich Bondi auf drei Vorfälle in Salem im US-Bundesstaat Oregon, in Loveland im US-Bundesstaat Colorado sowie in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. In den USA übernimmt der Attorney General als Justizminister auch Aufgaben, die in Deutschland beim Generalbundesanwalt angesiedelt sind.
In den USA und anderen Ländern ist es zu Demonstrationen und Übergriffen gegen die Autohäuser des E-Auto-Pioniers von Elon Musk gekommen. Die Veranstalter der Vancouver International Auto Show gaben am Donnerstag bekannt, aus Sicherheitsgründen sei Tesla von der Automesse ausgeschlossen worden. Dem US-Konzern seien mehrere Gelegenheiten geboten worden, sich freiwillig selbst abzumelden, sagte Direktor Eric Nicholl. Eine Stellungnahme von Tesla lag zunächst nicht vor.
Musk steht in den USA insbesondere wegen seiner Rolle als Berater von Präsident Donald Trump bei umstrittenen Einsparungen bei Bundesbehörden in der Kritik. Tesla gilt wegen Musks Nähe zu Trump auch als Vergeltungsziel gegen die USA wegen der vom Präsidenten eingeführten Strafzölle gegen mehrere Staaten, darunter Kanada. Elon Musk teilt in letzter Zeit immer wieder Beiträge via X, in denen er auf brennende Teslas hinweist. So schrieb er jüngst: "Gab es jemals solch koordinierte Gewalt gegen ein friedliches Unternehmen? Ich verstehe, dass man ein Produkt nicht kaufen möchte, aber das ist extreme Brandstiftung und Zerstörung!"
Von koordinierter Gewalt zu sprechen, ist erst einmal eine Behauptung. Eine mittlere einstellige Zahl an kriminellen Vorfällen mit Teslas ist leicht zu recherchieren - Beweise, dass diese in einem Zusammenhang stehen, müssten aber erbracht werden und vor Gericht einer Prüfung standhalten. Eine kürzliche Brandstiftung in Las Vegas lässt durch eine hinterlassene Botschaft aber durchaus auf politisch motivierte Gewalt schließen. Bei Bildmaterial, das teils für Behauptungen genutzt wird, sollte man Vorsicht walten lassen: Gibt man "burning Teslas" etwa in einer Online-Bildsuche ein, stammt die überwiegende Zahl aufploppenden Bilder von brennenden Autos nach technischen Defekten - ohne irgendein kriminelles Dazutun. Auch solche Bilder können in den sozialen Netzwerken für irreführende Behauptungen genutzt werden.
Quelle: ntv.de, mpe/rts