Panorama

Am Grab von Rudi DutschkeTeufels Urne aufgetaucht

13.08.2010, 15:36 Uhr

Unbekannte hatten die Urne des Alt-68ers Fritz Teufel gestohlen und den Inhalt verstreut. Jetzt soll die Urne wieder aufgetaucht sein - ganz in der Nähe des Grabes von Rudi Dutschke.

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Die Unbekannten gruben die Urne aus und nahmen sie mit. Die Asche verstreuten sie auf dem Gehweg. (Foto: dpa)

Die Urne des Alt-68ers Fritz Teufel ist wieder aufgetaucht. Bei der auf dem Kirchhof einer Gemeinde in Berlin-Dahlem gefundenen Urne handelt es sich offensichtlich um die gestohlene. Sie habe in der Nähe des Grabs des Studentenführers Rudi Dutschke gestanden, sagte ein Polizeisprecher.

Er bestätigte einen Bericht des "Berliner Kuriers", wonach auf einem Zettel unter der Urne der Satz "Was ein teuflischer Spaß, Rudi Dutschke hätte das gefallen." zu lesen war. Die Urne samt verschlossener Aschekapsel sei in ein Tuch gewickelt und mit einem Seil verschnürt gewesen. Sie habe in einem Eimer gestanden. "Interessant ist jetzt zu sehen, ob noch Asche in der Urne ist", sagte der Polizeisprecher.

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Fritz Teufel machte Ende der 60er Jahre mit provokanten Aktionen auf sich aufmerksam. (Foto: picture alliance / dpa)

Um keine Spuren zu verwischen, hielten die Ermittler das Gefäß zunächst verschlossen. Mitarbeiter des Landeskriminalamtes wollen sie nun untersuchen. Fotos sollen zudem helfen, das Fundstück zu identifizieren.

Asche auf Wegen verstreut

Am Samstag hatten Friedhofsbesucher in Berlin-Mitte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, wo viele Prominente beerdigt sind, das verwüstete Grab Teufels entdeckt. Die Urne war verschwunden und die Asche auf Wegen verstreut.

Das frühere Mitglied der Kommune 1 in Berlin war am 6. Juli im Alter von 67 Jahren nach langer Parkinson-Krankheit gestorben. Am 15. Juli wurde Teufel im Beisein von 300 Trauergästen beigesetzt.

Ende der 1960er Jahre war der gebürtige Schwabe mit provozierenden Aktionen bekanntgeworden. Insgesamt verbrachte er acht Jahre im Gefängnis, auch als Mitglied der terroristischen "Bewegung 2. Juni".

Quelle: dpa

Rudi Dutschke