Deutscher erklärt sich Todesfahrer von Mannheim plante Tat in anderer Stadt
31.10.2025, 11:21 Uhr Artikel anhören 
         			
         		Zwei Menschen sterben, als ein 40-Jähriger am Rosenmontag in die Fußgängerzone von Mannheim fährt. Vor Gericht gesteht der Mann die Amokfahrt - und legt seinen eigentlichen Tatplan offen. Zudem habe er sich damals in einer "seelischen Krise" befunden.
Nach der Todesfahrt von Mannheim am Rosenmontag hat sich der Angeklagte zum Prozessauftakt über seinen Anwalt zur Tat geäußert. Der 40-Jährige aus Ludwigshafen bestätigte vor dem Landgericht Mannheim in einer vom Anwalt verlesenen Erklärung den Tatverlauf.
Eigentlich, so Verteidiger Uwe Kosmala, habe sein Mandant die Amokfahrt in Offenbach geplant. Dort lebe der Vater des Mannes. Blitzartig sei ihm auf Höhe der Planken die Idee gekommen, die Tat in die Mannheimer Innenstadt zu verlegen. Zu dieser Zeit habe der 40-Jährige sich in einer "seelischen Krise" befunden. Er habe eine starke Wut und Selbstzweifel gefühlt und bei der Fahrt selbst zu Tode kommen wollen, so der Verteidiger weiter.
Laut Staatsanwaltschaft war der Mann am 3. März gegen 12.14 Uhr mit seinem Auto mit etwa 40 bis 50 Kilometern pro Stunde in die Fußgängerzone gefahren. Anschließend sei er gezielt auf mehrere Menschen zugefahren und habe diese mit seinem Auto erfasst. Er habe letztlich auf mindestens 80 Kilometer pro Stunde beschleunigt und weitere Menschen erfasst und verletzt.
Täter vermindert schuldfähig?
Bei der Tat wurden zwei Menschen getötet und 14 weitere verletzt. Die Staatsanwaltschaft sieht nach eigenen Angaben bei dem Mann keine Hinweise auf ein politisches Motiv. "Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet", hatte die Anklagebehörde im Sommer mitgeteilt. Es sei daher nicht auszuschließen, dass er zum Zeitpunkt der Taten vermindert schuldfähig war. Dem Angeklagten droht bei einer Verurteilung wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe. Es könnte aber auch eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet werden.
Der 40-Jährige hatte sich laut Staatsanwaltschaft nach der Tat mit einer Schreckschusswaffe in den Mund geschossen, um sich selbst zu töten. Der Verdächtige hatte sich schließlich in einem Schienenkanal unter einem Kran versteckt, wo er wenig später festgenommen wurde. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Insgesamt sind derzeit 13 Verhandlungstage vorgesehen. Ein Urteil könnte am 19. Dezember verkündet werden.
Quelle: ntv.de, spl/dpa
 
   
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                            