Panorama

Auf dem Weg nach Mar-a-Lago Trump besucht Verletzte nach Schulmassaker

Trump und seine Frau bei dem Besuch im Krankenhaus.

Trump und seine Frau bei dem Besuch im Krankenhaus.

(Foto: dpa)

Am Valentinstag tötet ein 19-Jähriger in seiner früheren Schule insgesamt 17 Menschen. Zwei Tage später begibt sich US-Präsident Trump nach Florida und überschüttet Rettungs- und Sicherheitskräfte mit Lob.

US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Frau Melania Überlebende des Schul-Massakers von Parkland in Florida besucht. Im North Broward Hospital traf Trump am Freitag (Ortszeit) auch mit Ärzten und Rettungskräften zusammen, die von den Schüssen des 19 Jahre alten Täters verletzte Menschen behandelten.

"Sie haben einen unglaublichen Job gemacht", sagte der Präsident. Die Geschwindigkeit der Notärzte lobte er als Rekord. "Die Arbeit, die sie geleistet haben, ist unglaublich, und ich möchte Ihnen gratulieren", sagt Trump an Dr. Igor Nichiporenko gewandt. Nichiporenko ist Unfallchirurg an dem Krankenhaus.

Anschließend besucht Trump die örtliche Polizeistation und sprach unter anderem mit Officer Michael Leonard, der den Täter schließlich festnahm. Leonard sei sehr bescheiden gewesen, berichtete Trump später. "Ich hätte gesagt, ohne mich hätten sie ihn nie gefunden", zitierte die "New York Times" Trump.

Zuvor hatte sich der US-Präsident dem Weißen Haus zufolge auch mit zwei Überlebenden getroffen. Über die in den USA besonders laxe Waffengesetzgebung wollte Trump nicht reden. "Es ist traurig, dass so etwas passieren konnte", sagte er lediglich.

Hinweise nicht weitergegeben

Das FBI gestand inzwischen ein, dass der Amoklauf möglicherweise hätte verhindert werden können. Ein Anrufer habe am 5. Januar Hinweise auf den späteren Täter Nikolas Cruz gegeben, habe auf dessen Vernarrtheit in Waffen hingewiesen und dass dieser womöglich einen Überfall auf eine Schule plane. Der Anrufer stammte den Angaben zufolge aus dem Umfeld von Cruz. Diesem Anruf sei jedoch nicht nachgegangen worden.

Die Bundespolizei räumte weiter ein, dass die Informationen als "mögliche Bedrohung für Leib und Leben" hätten eingestuft und an die zuständige FBI-Stelle hätten weitergegeben werden müssen. Das sei aber nicht getan worden, auch sei den Hinweisen nicht weiter nachgegangen worden. Damit sei ein Standardprotokoll verletzt worden.

FBI-Chef Christopher Wray erklärte, man bedaure zutiefst den zusätzlichen Schmerz, den die Angehörigen der Opfer nun erlitten. Er sicherte eine gründliche Untersuchung der Panne zu. Er sehe sich verpflichtet, der Sache "auf den Grund" zu gehen, erklärte er.

Der 19-jährige Nikolas Cruz hatte am Mittwoch an seiner früheren Schule in Parkland mit einem Schnellfeuergewehr um sich geschossen. 17 Menschen wurden getötet, 15 weitere kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Trump verbringt das Wochenende in seinem Anwesen Mar-a-Lago, das etwa 60 Kilometer nördlich von Parkland liegt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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