Dutzende Tote in Indonesien Tsunami verwüstet Insel-Hauptstadt
29.09.2018, 03:35 Uhr
Ein Mann steht nach dem Tsunami in Palu.
(Foto: AP)
Als ein schweres Erdbeben die indonesische Insel Sulawesi erschüttert, geben die Behörden eine Tsunami-Warnung heraus. Doch nicht alle Menschen können sich vor der Flutwelle retten. Auch, weil die Warnung zwischenzeitlich aufgehoben wird?
Bei zwei schweren Erdbeben und einem folgenden Tsunami sind auf der indonesischen Insel Sulawesi vermutlich mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der indonesische Katastrophenbehörde vom Samstag wurden mindestens 48 Menschen getötet und weitere 356 verletzt worden. Das genaue Ausmaß der Schäden ist auch viele Stunden nach der Katastrophe noch nicht absehbar.
Die Flutwelle war am Freitag von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,5 ausgelöst worden. Viele Menschen versuchten sich in oberen Stockwerken und auf höher gelegenen Straßen in Sicherheit zu bringen. Mehrere Häuser in Palu wurden weggeschwemmt und Kommunikationsleitungen zerstört. Der Flughafen der 350.000-Einwohner-Stadt geschlossen. Nur Hubschrauber dürfen landen. Mehrere Krankenhäuser wurden evakuiert.
Der Direktor der Undata-Klinik von Palu, Komang Adi Sujendra, sagte dem Fernsehsender CNN Indonesia, in seinem Krankenhaus lägen mindestens 30 Tote. Mindestens zwölf Verletzte werden stationär behandelt. Augenzeugen berichteten von zahlreichen weiteren Toten.
Palu liegt an der Westküste von Sulawesi, einer der größten indonesischen Inseln. Die örtlichen Behörden hatten kurz nach dem Beben bereits vor einem Tsunami gewarnt, die Warnung dann aber wieder aufgehoben.
In Indonesien leben mehr als 260 Millionen Menschen. Der Staat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einer geologisch sehr aktiven Zone. Dort bebt die Erde immer wieder. Bei mehreren Erdstößen auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok - der Nachbarinsel von Bali - kamen im Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben. Auch Vulkanausbrüche sind in Indonesien keine Seltenheit.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa