Panorama

"AE1" im Krieg verschollenU-Boot nach über 100 Jahren gefunden

21.12.2017, 10:49 Uhr
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Der genaue Grund für das Verschwinden von "AE1" ist bis heute unklar. (Foto: dpa)

Verschollen im Ersten Weltkrieg: 103 Jahre liegt "AE1" - das erste australische U-Boot - auf dem Meeresboden vor Papua-Neuguinea. Zwölf Suchaktionen bleiben erfolglos. Die 13. hat mehr Glück.

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Teile des Wracks von "AE1". (Foto: dpa)

Das älteste Rätsel der australischen Marine ist gelöst: Ein seit über 100 Jahren verschollenes australisches U-Boot ist vor der Küste Papua-Neuguineas gefunden worden. Das Wrack sei nur zwei Tage nach Beginn der Suche in 300 Metern Tiefe von dem niederländischen Forschungsschiff "Furgro Equato" in der Nähe der Duke-of-York-Inseln geortet worden, verkündete Australiens Verteidigungsministerin Marise Payne.

In der Vergangenheit habe es schon zwölf erfolglose Suchaktionen gegeben, hieß es. Den Angaben zufolge war das U-Boot "AE1" einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914-1918) mit 35 Besatzungsmitgliedern aus Australien, Neuseeland und Großbritannien verschwunden. Es war Teil einer Mission zur Eroberung deutscher Kolonien in Papua-Neuguinea und im Südpazifik.

Dem australischen Verteidigungsministerium zufolge soll nun ermittelt werden, warum das U-Boot unterging. Außerdem wolle man versuchen, mit Nachfahren der verstorbenen Besatzungsmitglieder in Kontakt zu treten, so Payne gegenüber "ABC". "Ich vertraue darauf, dass diese Entdeckung den Nachkommen der Familien der Besatzung, die an Bord ihr Leben verloren haben, Frieden bringen wird. Vielleicht können wir mit der Zeit auch herausfinden, was das U-Boot zum Sinken gebracht hat."

Der genaue Grund für das Verschwinden von "AE1" ist unklar. Bis heute wird angenommen, dass "AE1" nicht Opfer eines feindlichen Angriffs war. Denn es befand sich den Aufzeichnungen zufolge lediglich ein kleines deutsches Schiff in der Nähe. Den letzten Kontakt mit einem anderen australischen Schiff hatte das U-Boot am 14. September 1914 um 14.30 Uhr. Inselbewohner sprachen damals davon, ein "Monster" gesehen zu haben, das auftauchte und plötzlich im Wasser verschwand.

Der Fundort des U-Boot-Wracks soll als Kriegsgrab erhalten werden. Seine genaue Lage werde aber geheimgehalten, um das U-Boot vor Plünderern zu schützen.

Quelle: dsi/dpa

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