Unter Trümmern überlebt Über 90 Jahre alte Frau nach Beben in Japan gerettet
07.01.2024, 07:21 Uhr Artikel anhören
Rettungskräfte bringen die Frau ins Krankenhaus.
(Foto: AP)
Es gibt kaum noch Hoffnung, nach dem Erdbeben in Japan Überlebende zu finden. Doch dann geschieht in der Stadt Suzu das Unwahrscheinliche - Rettungskräfte finden eine Über-90-Jährige lebend in den Trümmern ihres Hauses.
Fünf Tage nach dem schweren Erdbeben in Japan am Neujahrstag haben Bergungskräfte eine über 90 Jahre alte Frau lebend aus den Trümmern geborgen. Die Frau sei am Samstag unter den Überresten eines eingestürzten Hauses in der westlichen Küstenstadt Suzu gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Die Zahl der Todesopfer des Bebens der Stärke 7,6 stieg demnach bis Samstagnachmittag (Ortszeit) auf 126. "Wir beten aufrichtig für die Ruhe der Seelen der Verstorbenen", erklärte der japanische Regierungschef Fumio Kishida im Onlinedienst X.
Noch immer wurden mehr als 200 Menschen in der von dem Beben am stärksten betroffenen Region an der Westküste vermisst. Die Regierung hatte zusätzliche Soldaten in das Katastrophengebiet entsandt, um die Such- und Rettungstrupps vor Ort zu unterstützen. Bei der Suche nach Überlebenden gelten die ersten 72 Stunden als entscheidend. Wer in der Zeit nicht geborgen wird, dessen Überlebenschancen sinken drastisch.
In einer Dringlichkeitssitzung forderte Kishida die Minister auf, "dringend und schnell" Straßen zu reparieren, um Hunderten Menschen in abgeschnittenen Gegenden zu Hilfe zu kommen. Die Arbeit von Tausenden Rettungskräften wird derzeit von schlechten Wetterbedingungen und Straßenschäden sowie geschätzten rund tausend Erdrutschen behindert. Für Sonntag wird zudem Schnee erwartet.
Schweres Beben, gewaltige Folgen
Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.
Die Stromversorgung von rund 23.200 Haushalten in Ishikawa war abgeschnitten, mehr als 66.400 hatten keinen Zugang zu fließendem Wasser. Auch Krankenhäuser und Heime für ältere und behinderte Menschen waren betroffen. Mehr als 30.000 Menschen fanden in 366 staatlichen Unterkünften Zuflucht.
Quelle: ntv.de, sba/dpa