Panorama

Antisemitischer Brandanschlag Unbekannte zerstören Schaukasten für jüdisches Leben

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Die Polizei ermittelt nach dem antisemitischen Brandanschlag.

Die Polizei ermittelt nach dem antisemitischen Brandanschlag.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Schaukasten vor dem Krankenhaus Moabit setzt sich mit der jüdischen Geschichte des Berliner Stadtteils auseinander. Am Mittag findet ihn eine Passantin stark beschäftigt vor: Unbekannte haben die Vitrine mit Steinen beworfen und versucht, ein Feuer zu legen. Der Staatsschutz ermittelt.

Ein Schaukasten mit einer Ausstellung zur jüdischen Geschichte des Krankenhauses Moabit ist in Berlin vor dem Rathaus Tiergarten beschädigt worden. Noch sei nicht sicher, wann sich der Vorfall ereignet habe, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Eine Passantin habe sich am Mittag bei der Polizei gemeldet und darauf hingewiesen, dass die Vitrine beschädigt worden sei.

Die Polizei habe vor Ort erste Ermittlungen aufgenommen. Das Glas des Schaukastens sei mit Steinen eingeworfen worden, außerdem sei versucht worden, den Kasten in Brand zu setzen. Es seien Rußspuren zu sehen, so der Polizeisprecher. Ermittelt werde vom Staatsschutz des Landeskriminalamts wegen Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund.

Aro Kurp, Vorstandsmitglied des Vereins "Sie waren Nachbarn", sagte, die Ausstellung in der Vitrine sei seit Anfang November zu sehen gewesen. Sie sollte noch bis Ende Dezember gezeigt werden. Der Verein, der sich regelmäßig mit solchen Ausstellungen der NS-Geschichte und dem jüdischen Moabit widmet, habe sich diesmal mit dem Krankenhaus des Stadtteils beschäftigt. Dort gab es Widerstand gegen das Naziregime und Unterstützung etwa für Juden oder Deserteure.

Der Verein schreibt auf seiner Webseite, dass es bereits in den vergangenen Tagen "immer wieder Verschmutzungen und kleine Beschädigungen" gegeben habe. "Wir sind über den offensichtlich antisemitisch motivierten Brandanschlag entsetzt", heißt es weiter. Es sei noch nicht entschieden, ob die Ausstellung wieder aufgebaut oder an anderer Stelle erneut gezeigt werde.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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