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Viele kennen Regeln nichtUnfälle an Bahnübergängen meist vermeidbar

08.11.2017, 13:13 Uhr
Bahn
Mit einem Video versucht die Bahn zu zeigen, dass manche Entscheidungen nicht rückgängig zu machen ist. (Foto: Youtube/Deutsche Bahn)

Es sind oft nur wenige Minuten, die man an einem Bahnübergang warten muss, bis der Zug durch ist. Doch immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil Autofahrer noch schnell vorher über die Schienen wollen.

Fast alle schweren Unfälle an Bahnübergängen im vergangenen Jahr wären nach Einschätzung von Verkehrsexperten eigentlich vermeidbar gewesen. Bei den meisten der 140 Kollisionen seien Leichtsinn oder Unaufmerksamkeit im Spiel gewesen, teilten Vertreter der Deutschen Bahn, des ADAC und der Bundespolizei in Frankfurt mit.

Zudem kennen einer Umfrage zufolge viele Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger die Bedeutung des Andreaskreuzes und der Sicherungsanlagen am Bahnübergang oft nicht richtig. Viele wissen beispielsweise nicht, dass ab dem Verkehrsschild "Achtung Bahnübergang" ein Überholverbot gilt. Mit einer Neuauflage der gemeinsamen Informationskampagne "Sicher drüber" sollen daher vor allem Jugendliche per Informationsvideo und Postkartenaktion erreicht und über das richtige Verhalten an Bahnübergängen aufgeklärt werden.

Die Deutsche Bahn verfügt nach eigenen Angaben über fast 17.000 Bahnübergänge. Die Zahl der Unfälle an den Kreuzungen von Straße und Schiene sei in den vergangenen Jahren gesunken, auch dank Maßnahmen zur Sicherung oder Tests innovativer Techniken.

Das Überqueren von Bahnübergängen bei blinkendem Warnlicht oder geschlossenen (Halb)-Schranken gehört jedoch noch immer zu den häufigsten Unfallursachen bei der Bahn. In ihren Aufklärungsmaterialien weist die Bahn darauf hin, dass ein Zug mit Tempo 100 nach dem Einleiten einer sogenannten Gefahrbremsung erst nach rund 1000 Metern zum Stehen kommt. Zudem sind moderne Züge unterwegs, die in der Regel erst sehr spät zu hören sind.

Quelle: sba/dpa

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