Panorama

Im Südwesten des Landes Ungewöhnlich starkes Erdbeben erschüttert Frankreich

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Im Schnitt gibt es in Kontinentalfrankreich alle zehn Jahre ein Beben.

Im Schnitt gibt es in Kontinentalfrankreich alle zehn Jahre ein Beben.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Die ganze Wohnung hat gewackelt": Ein Erdbeben versetzt den Südwesten Frankreichs in Angst und Schrecken. Sogar in Paris sind die Erschütterungen zu spüren. Umweltminister Béchu spricht vom "schwersten Erdbeben auf dem französischen Festland."

In Westfrankreich hat am frühen Freitagabend die Erde gebebt. Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) meldete eine Stärke von 4,9, das französische Erdbebenbüro gab eine Stärke von 5,3 an. Umweltminister Christophe Béchu schrieb auf Twitter von "einem der schwersten auf dem französischen Festland verzeichneten Erdbeben".

Das Epizentrum lag demnach zwischen dem Küstenort La Rochelle und Niort weiter im Landesinneren. Einwohner von Rennes im Norden bis Bordeaux im Südwesten spürten den Erdstoß: Sie habe auf dem Bett gelegen und gelesen, als sie das Erdbeben gehört habe, berichtete in Tours die Studentin Lea Franke. "Ich bin aufgesprungen, die ganze Wohnung hat gewackelt." Die Erschütterungen hätten mehrere Sekunden gedauert. "Ich hatte totale Angst. Ich wohne im dritten Stock. Ich dachte, der Boden bricht ein."

Eine Bewohnerin von Niort schrieb auf Twitter, sie habe "die Angst ihres Lebens" gehabt. In dem Gebäude "bewegte sich alles, ich hatte das Gefühl, dass die Wände auf mich zukamen und dass die Eingangstür explodieren würde". Sogar in der Hauptstadt Paris, in Lyon und in der Normandie sollen die Erschütterungen spürbar gewesen sein, berichtete das Fachportal "erdbebennews.de".

Nach Angaben der Behörden wurde ein Mensch leicht verletzt, zudem gab es mancherorts Sachschäden. Berichte über größere Schäden gibt es bislang nicht. In einigen Orten fiel der Strom aus.

"Im Durchschnitt gibt es in Kontinentalfrankreich alle zehn Jahre ein solches Beben", sagte Jérôme Vergne, Seismologe am Institut Terre et Environnement in Straßburg. In der Region sei das zuletzt 1972 in Oléron vorgekommen.

Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP

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