Urteil wegen versuchten Mords Vater muss für Quecksilber-Injektion bei Tochter in Haft
10.04.2024, 16:11 Uhr Artikel anhören
Die Anklage war überzeugt, dass sich der Mann mit der Tat bei seiner Ex-Partnerin dafür rächen wollte, dass sie ihn kurz nach der Geburt des Kindes verlassen hatte.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Fall erregte bundesweit Aufsehen: Ein Mann spritzt seiner kleinen Tochter heimlich Quecksilber in den Fuß - wohl, um sich an seiner Ex-Frau zu rächen. Für den Anschlag, den er gemeinsam mit seiner neuen Freundin verübte, verurteilt ihn nun ein Gericht zu einer langen Haftstrafe.
Weil er seiner kleinen Tochter Quecksilber in den Fuß gespritzt hat, ist ein 30-Jähriger vom Landgericht Hannover zu einer 13-jährigen Gefängnisstrafe wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Seine mitangeklagte frühere Lebensgefährtin erhielt eine zwölfjährige Haftstrafe - ebenfalls wegen versuchten Mordes. Beide Angeklagten hatten den Vorwurf des gemeinschaftlichen versuchten Mordes zunächst bestritten.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Kurz vor Prozessende räumten die beiden Angeklagten ein, dem einjährigen Mädchen am 24. Juli 2023 gemeinsam Quecksilber in den linken Fuß und rechten Knöchel gespritzt zu haben. Er habe aber nicht beabsichtigt, das anderthalbjährige Mädchen zu töten, sagte der 30-Jährige.
Laut Anklage wollte sich der Mann aus Springe in der Region Hannover mit der Tat an der Mutter des Kindes rächen, die ihn kurz nach der Geburt des Mädchens verlassen hatte. Dies räumten die Angeklagten in dem Prozess ein.
Der Vater und seine neue Freundin hätten gewusst, dass das Gift nicht unmittelbar zum Tod führt, und der Einjährigen besonders starke Schmerzen zufügen wollen, so die Ankläger. Das Kleinkind erlitt nach der Quecksilber-Injektion eine eitrige Infektion im Fuß und Hautausschlag am ganzen Körper. Erst bei dem dritten operativen Eingriff wurde das Quecksilber zufällig gefunden.
Quelle: ntv.de, jog/dpa