Nachts mit Sauerstoffmaske Vatikan: Papst spricht gut auf Therapie an
08.03.2025, 22:36 Uhr Artikel anhören
Drei Wochen in der Klinik: Erzkonservative Papstkritiker arbeiten derzeit vermehrt an Verschwörungserzählungen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die globalen Gebete für den Papst scheinen geholfen zu haben. Der Vatikan teilt am Abend mit, dass sich der Zustand des Heiligen Vaters stabilisiert. Er reagiere gut auf die Therapie und arbeite sogar ein wenig. Eine Audiobotschaft vom Vortag sollte grassierende Verschwörungserzählungen eindämmen.
Der seit drei Wochen im Krankenhaus liegende Papst Franziskus spricht nach Angaben des Vatikans gut auf die Therapie seiner behandelnden Ärzte an. "Der klinische Zustand des Heiligen Vaters ist in den letzten Tagen stabil geblieben und zeugt daher von einer guten Reaktion auf die Therapie", hieß es in einer kurzen Erklärung des Vatikans vom Abend. Dem Papst wird laut Vatikan tagsüber über eine Nasenkanüle und nachts über eine Sauerstoffmaske hoch dosierter Sauerstoff zugeführt. Nach Angaben vom Freitag verbringt der 88-Jährige seine Tage ruhend und betend, unter anderem in der kleinen Kapelle in seiner Krankenhaussuite. Im Rahmen seiner Kräfte arbeite Franziskus zudem ein wenig.
Franziskus war am 14. Februar wegen einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden. Daraus entwickelte sich seither eine beidseitige Lungenentzündung. Am Donnerstagabend wurde erstmals seit seiner Einlieferung eine Audiobotschaft des argentinischen Pontifex veröffentlicht, in der er sich in seiner Muttersprache Spanisch bei den Gläubigen für ihre Gebete bedankte. Die Stimme des 88-Jährigen klingt darin schwach und brüchig. "Möge Gott euch segnen und die Jungfrau euch beschützen. Danke", sagte der Pontifex.
Kein Bild des Papstes seit drei Wochen
Seit Franziskus vor genau drei Wochen nach mehreren Audienzen im Vatikan in die Klinik gebracht wurde, hat der Vatikan weder Fotos noch Videos vom Pontifex veröffentlicht, dafür aber zweimal am Tag Mitteilungen zu seinem Zustand. Zunächst hieß es, der Papst leide an einer schweren Bronchitis. Später war von einer komplexen Atemwegsinfektion die Rede, dann wurde die Diagnose beidseitige Lungenentzündung publik. Noch nie in seinem bislang zwölf Jahre langen Pontifikat war Franziskus derart lange in stationärer Behandlung. Dabei hat er seit Jahren gesundheitliche Probleme. Als jungem Mann wurde ihm in seiner Heimat Argentinien wegen einer Atemwegsinfektion ein Teil seiner Lunge entfernt.
Rund um den Zustand Franziskus' ranken sich Verschwörungserzählungen, vor allem unter erzkonservativen Kritikern des Papstes, die auch durch den Mangel an Bildern vom Patienten befeuert werden. Zwar hat der Papst vor seiner Audio-Nachricht auch schriftliche Botschaften aus dem Gemelli-Krankenhaus in Umlauf gebracht, von denen einige Experten zufolge sehr nach ihm klingen. Doch selbst Vatikan-Funktionäre räumten ein, dass Franziskus' Stimme fehle, insbesondere in Zeiten globaler Konflikte und Kriege.
Quelle: ntv.de, mau/AFP/AP