Panorama

Anzeige wegen Nötigung Verdächtiger im Fall Ayleen fiel schon im April auf

Vor dem Fund von Ayleens Leiche wurde lange nach dem 14-jährigen Mädchen gesucht.

Vor dem Fund von Ayleens Leiche wurde lange nach dem 14-jährigen Mädchen gesucht.

Noch im Mai bekommt der mutmaßliche Mörder von Ayleen eine Gefährderansprache: Der vorbestrafte Sexualstraftäter soll eine 17-jährige Schülerin belästigt haben. Erst im Januar endete die Überwachung des 29-jährigen Mannes.

Der im Zusammenhang mit dem Tod der südbadischen Schülerin Ayleen festgenommene 29 Jahre alte Mann aus Hessen soll im Frühjahr eine Schülerin belästigt haben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen sagte, dass eine Strafanzeige gegen den Beschuldigten wegen des Verdachts der versuchten Nötigung vorliege. Der Mann soll Ende April versucht haben, ein 17 Jahre altes Mädchen unter anderem durch Textnachrichten zu einer Beziehung zu nötigen.

Anfang Mai sei Strafanzeige gegen den 29-Jährigen bei der Polizei in Friedberg erstattet worden. Zu den verschiedenen Maßnahmen nach dieser Anzeige habe auch eine Gefährderansprache gehört. Das ist eine Maßnahme, um Verdächtigen deutlich zu machen, dass die Polizei sie im Blick hat.

Nach der Anzeige habe der Beschuldigte die Möglichkeit gehabt, sich zu den Vorwürfen zu äußern, teilte ein Polizeisprecher in Friedberg mit. Davon habe er aber keinen Gebrauch gemacht. Der Fall sei schließlich an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden. Zum Zeitpunkt des Vorfalls stand der Mann, ein vorbestrafter Sexualstraftäter, nicht mehr unter Führungsaufsicht. Nach Angaben des Landeskriminalamts war diese Anfang des Jahres gerichtlich beendet worden.

Damit wurde der Mann auch aus dem Programm der Zentralstelle zur Überwachung Rückfallgefährdeter Sexualstraftäter (ZÜRS) entlassen. Ziel der Konzeption ist es, die Bevölkerung vor bereits verurteilten, rückfallgefährdeten Sexualstraftätern zu schützen, wenn diese aus der Haft oder dem Maßregelvollzug entlassen werden.

Der 29-Jährige war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft als Jugendlicher für zehn Jahre wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus gekommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll er als 14-Jähriger versucht haben, ein 11-jähriges Mädchen zu vergewaltigen.

Der mutmaßliche Täter kannte die am 21. Juli verschwundene Schülerin Ayleen aus Gottenheim bei Freiburg den Ermittlungen zufolge aus wochenlangen Chats in sozialen Netzwerken und einem bekannten Online-Spiel. Ende vergangener Woche hatte die Polizei die Leiche von Ayleen in einem See in Hessen entdeckt, die Wohnung des Mannes durchsucht und ihn kurz darauf festgenommen.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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