200 DNA-Proben ausgewertetVerdächtiger nach 24 Jahren festgesetzt

Eine 24-Jährige wird 1995 auf dem Nachhauseweg erdrosselt. Erst jetzt führt eine neu ausgewertete DNA-Spur zum mutmaßlichen Täter. Der ist heute schon 65 Jahre alt.
Knapp 24 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 24-Jährigen im Emsland hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Aufgrund eines DNA-Abgleichs gelte ein heute 65 Jahre alter Mann als dringend tatverdächtig, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer. Der Mann sei bereits einem Haftrichter vorgeführt worden und wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft gekommen. Zuvor berichtete der Norddeutsche Rundfunk über den Fahndungserfolg.
Die Tat ereignete sich am 22. August 1995. Die 24-jährige Rechtsanwaltsgehilfin Elke S. war teilweise entkleidet tot auf einem Feld gefunden worden. Sie war auf dem Heimweg von einer Kirmes im niedersächsischen Sögel im Landkreis Emsland offenbar erdrosselt worden. Der 65-Jährige habe zwar zugegeben, seinerzeit auf derselben Veranstaltung wie das Opfer gewesen zu sein, bestreite jedoch, dass er die Frau getötet habe, sagte Retemeyer. Nun muss die Polizei Ermittlungen zu seinem Umfeld aufnehmen und seine Einlassungen überprüfen.
Wegen einer vor einigen Jahren begangenen Straftat war der genetische Fingerabdruck des Mannes bereits gespeichert. Aufgrund verbesserter kriminaltechnischer Methoden war es jüngst gelungen, noch Täter-DNA von der Kleidung der Getöteten zu sichern. Über einen Datenbankabgleich sei der Verdächtige nun gefunden worden, erklärte der Staatsanwalt.
Den Mordfall hatte die Mordkommission Anfang vergangenen Jahres als "Cold Case" neu aufgerollt. 200 Speichelproben seien untersucht worden. Im vergangenen Sommer war bereits ein 53 Jahre alter Mann vorläufig festgenommen worden, aber nach einem DNA-Abgleich wieder auf freien Fuß gesetzt worden.