Panorama

Unwetter in Süddeutschland Verletzte durch tennisballgroße Hagelkörner

Dieser Reiterhof bei Esslingen wurden am Abend überflutet.

Dieser Reiterhof bei Esslingen wurden am Abend überflutet.

(Foto: dpa)

Nach der Hitze kamen die Unwetter: Im Süden Deutschlands gab es am Abend und in der Nacht Gewitter. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Menschen kamen zumeist mit dem Schrecken davon.

Schwere Unwetter sind in der Nacht über Teile Bayerns und Baden-Württemberg hinweggezogen. In Reutlingen wurden fünf Menschen durch teils tennisballgroße Hagelkörner verletzt. In Tübingen sei das Wasser "in Sturzbächen" durch die Stadt gelaufen, sagte ein Polizeisprecher. Zahlreiche Häuser und Autos sind beschädigt worden. In Niederbayern liefen bei Gewittern und starken Regenfällen in der Nacht Keller voll. Straßen wurden überschwemmt und Bäume stürzten um.

In Passau blieb ein Auto in einer überfluteten Unterführung liegen, wie die Polizei mitteilte. Der Fahrer konnte sich demnach selbst aus dem Wasser retten. In Künzing im Landkreis Deggendorf fluteten Wassermassen aus einem Überlaufbecken die Keller mehrerer Häuser. In Mallersdorf-Pfaffenberg im Landkreis Straubing-Bogen musste das Public Viewing des Fußballspiels zwischen Deutschland und Ungarn aufgrund des heftigen Regens abgebrochen werden.

Zur Höhe der Sachschäden war bislang nichts bekannt. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen nach nicht. Insgesamt seien rund 80 Unwettermeldungen aufgrund der Gewitterfront, die besonders über den südlichen und östlichen Teil Niederbayerns hinweggezogen sei, beim Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing eingegangen - darunter auch einige Fehlalarme und Falschmeldungen zu Blitzeinschlägen in Häusern und einer Kirche.

Die gewitteranfällige Luft bleibt indes zunächst über dem Süden und dehnt sich noch bis ins Rothaargebirge und über Teilen Hessens aus. Tagsüber bilden sich neue teils kräftige Gewitter, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander sagt. Dabei kann es lokal zu starken Regenfällen und großem Hagel kommen. Im Südosten Bayerns nimmt die Unwettergefahr zum Abend wieder zu.

Ansonsten überwiegen vom Niederrhein bis zu den Küsten die Wolken, es bleibt aber weitgehend trocken. An der See gibt es heitere Abschnitte. Die Temperaturen erreichen 17 Grad an der Nordseeküste bis 27 Grad in Niederbayern. Abgesehen von Gewitterböen weht der Wind nur schwach aus unterschiedlichen Richtungen, im Nordwesten aus Nord.

Auch im Nachbarland Tschechien hat es erneut heftige Unwetter mit Gewittern und Starkregen gegeben. Die Feuerwehren rückten in der Nacht landesweit zu mehr als 500 Einsätzen aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Knapp 50.000 Haushalte waren wegen beschädigter Freileitungen ohne Strom.

In der Nähe von Pilsen (Plzen) geriet ein zweistöckiges Haus durch einen Blitzschlag in Brand. Die Bewohner konnten sich ins Freie retten und blieben unverletzt. Dutzende Bahnstrecken waren nicht befahrbar, weil Züge gegen Bäume geprallt waren oder Signalanlagen ausfielen. An mehreren Bächen und Flüssen drohten aufgrund der Regenfälle Überschwemmungen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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