Unglück in den Niederlanden Vermutlich vier Tote bei Schiffskollision
22.10.2022, 04:01 Uhr
Mit Einbruch der Dunkelheit stellten die Retter die Suche nach den beiden noch Vermissten vorläufig ein.
(Foto: IMAGO/ANP)
Vor der niederländischen Insel Terschelling kollidieren eine Fähre und ein Wassertaxi. Das kleine Schiff sinkt. An Bord sind acht Menschen. Zwei sterben trotz sofortiger Rettungsversuche. Von zwei weiteren fehlt jede Spur. Helfer haben keine Hoffnung, sie zu finden.
Beim Zusammenstoß einer Fähre mit einem Wassertaxi vor der niederländischen Insel Terschelling im Wattenmeer sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere werden noch vermisst. Das Wassertaxi "wurde stark beschädigt (...), Passagiere gingen über Bord", erklärte die Bürgermeisterin von Terschelling, Caroline van de Pol. Die Rettungskräfte kamen sehr schnell, konnten aber leider nicht alle Passagiere retten, wie sie hinzufügte.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Vermissten um einen Mann und einen zwölfjährigen Jungen. Es bestehe keine Hoffnung mehr, die beiden Vermissten lebend zu bergen, sagte van de Pol. Die Rettungskräfte suchten den Angaben zufolge den Strand nach ihnen ab. Mehrere Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Am Abend stellten die Retter die Suche nach den beiden Vermissten ein. Sie soll am Samstag nicht im gleichen Umfang wieder aufgenommen werden, wie die Zeitung "De Telegraaf" berichtet.
Beide Schiffe wohl sehr schnell unterwegs
Am Freitagmorgen, gegen 7.15 Uhr, war das Wassertaxi "Stormloper" mit acht Menschen an Bord vor der Wattenmeer-Insel Terschelling auf die Schnell-Fähre "Tiger" geprallt. Der Unfall geschah ein paar hundert Meter vor der Insel in einer Fahrrinne im untiefen Wasser. Was genau die Ursache war, ist noch unklar. Es herrschte weder Sturm noch Nebel. Zeugen berichteten aber im Radio, dass beide Schiffe sehr schnell gefahren waren.
Das Wassertaxi wurde nach Informationen der Küstenwache schwer beschädigt und sank. Die Seenotretter waren mit mehreren Booten im Einsatz und konnten sechs Menschen bergen, darunter den Kapitän. Man habe noch zwei Menschen reanimiert - doch vergeblich, hieß es. Sie erlagen ihren Verletzungen, wie die Küstenwache mitteilte.
Die Schnell-Fähre "Tiger" war mit etwa 27 Menschen an Bord auf dem Weg nach Harlingen am Festland im Norden des Landes. Sie wurde zwar durch den Aufprall schwer beschädigt, konnte aber selbstständig bis nach Harlingen weiterfahren. Alle Menschen konnten dort nach Angaben der Einsatzkräfte die Fähre unverletzt verlassen. Das Wassertaxi konnte inzwischen geborgen und an Land geschleppt werden. Experten untersuchen nun die Schiffe.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa