Bei Schulmassaker in FloridaVerwundeter "Iron Man" rettete 20 Mitschüler

Als Nikolas Cruz am 14. Februar in einer High School in Parkland um sich schießt, wird Anthony Borges mehrmals getroffen. Trotzdem gelingt es ihm, eine Tür so zu schließen, dass rund 20 Schüler vor dem Schützen sicher sind. Jetzt hat der 15-Jährige ein klares Ziel.
Als Held will der Überlebende des Schulmassakers in Florida, der mehrere seiner Mitschüler gerettet hat, nicht bezeichnet werden. "Ich werde 'Iron Man' (Mann aus Eisen) genannt. Das bin ich nicht. Ich bin nur ein 15-Jähriger, der fünfmal angeschossen wurde", erklärte Anthony Borges in einer Stellungnahme, die sein Anwalt Alex Arreaza bei einer Pressekonferenz nahe Miami vorlas.
Borges war am 14. Februar in der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland vom Schützen Nikolas Cruz in beide Beine und den Rücken geschossen worden. Trotz seiner Verletzungen schaffte es der Teenager, eine Tür zu schließen, so dass Cruz nicht in das Zimmer gelangen konnte, in dem sich etwa 20 Schüler versteckt hielten. Dabei wurde Borges zwei weitere Male angeschossen.
"Vertrauen in das amerikanische Justizsystem"
Er wisse nicht, warum er überlebt habe, aber "ich werde Ihnen sagen, dass meine Familie und ich den Rest unseres Lebens darauf verwenden werden, dass so etwas nie wieder passiert", zitierte Arreaza aus Borges' Mitteilung. Der 15-Jährige sitzt nach neun Operationen und sieben Wochen im Krankenhaus derzeit im Rollstuhl.
Arreaza hatte zuvor eine Klage gegen den Polizeichef des Bezirks Broward, Scott Israel, sowie den Leiter der Schulverwaltung Robert Runcie, den Schützen Nikolas Cruz und die Nachlassverwalter von Cruz' Mutter angekündigt. Er wolle die Klage "heute oder morgen" einreichen, sagte der Anwalt.
Die Familie erhoffe sich wenige Ergebnisse von Demonstrationen wie dem "Marsch für unser Leben" Ende März in Washington, sagte Arreaza. Stattdessen habe sie "entschieden, ihr Vertrauen in das amerikanische Justizsystem zu setzen".